Vor einer sehr durchdachten – und deswegen besonders dreisten – Art von Betrug warnt derzeit Watchlist Internet. Demnach bietet eine vermeintliche Anwaltskanzlei günstige Photovoltaik-Komponenten aus einem Insolvenzverkauf an. Das Hinterhältige: Sowohl die Anwaltskanzlei als auch das insolvente Unternehmen gibt’s wirklich.
Der Kontakt (vornehmlich zu Unternehmen aus der Elektro- bzw. PV-Branche) wird im Regelfall via E-Mail aufgenommen in der sich der/die Betrüger als Vertreter einer Anwaltskanzlei ausgeben. Sie hätten, so schreiben sie, günstige PV-Komponenten (Paneele, Wechselrichter usw.) aus einer Insolvenzmasse zu veräußern.
Dabei ist das Mail nicht nur im einwandfreien Deutsch geschrieben, sondern es wird darin auch auf ein Unternehmen verwiesen, das wirklich in Insolvenz ist – selbst die genannte Anwaltskanzlei existiert und sie betreut auch wirklich die entsprechende Insolvenzabwicklung. Googelt man diese Namen also, wird dem zukünftigen Opfer wohl nichts Verdächtiges auffallen.
Betrüger haben viel Arbeit investiert
Auch das Mail selbst weckt kein größeres Misstrauen: Die lange (korrekte) Liste an offiziellen Angaben zur Kanzlei (z. B. Postadresse, Telefonnummer, UID-Nummer, Creditreform-Nummer etc.) wirkt seriös. Nicht zuletzt haben die Betrüger sogar einen 26 Seiten starken Katalog gebastelt, den sie als Anhang mit dem Mail mitschicken. In diesem präsentieren sie die vermeintlich zum Verkauf stehenden Solaranlagenkomponenten. Auf der letzten Seite findet sich sogar eine Erklärung der angeblichen Anwaltskanzlei zu allen Zahlungs- und Liefermodalitäten.
Alles in allem handelt es sich hier um eine ausgeklügelte, hochkomplexe Betrugsmasche, in deren Planung die Verantwortlichen sicher mehr Zeit und Arbeit investiert haben als in einen ordinären Fakeshop.
Sämtliche Infos zu Aufbau und Ablauf des Betruges können Sie jetzt auf der Webseite von Watchlist Internet nachlesen.
