Neues PV-Zentrum in Hollabrunn

Im neuen PV-Labor: HTL-Direktor Wolfgang Bodei (ganz li.) bedankte sich bei Indzi Kodba (Rexel) für die großzügige Unterstützung. Das neue Praxiszentrum freut aber natürlich auch LIM Fritz Manschein (Mitte) und BIM Christian Bräuer (re.). © ELEKTRO|branche.at

Mit einem feierlichen Festakt wurde Ende März das neugestaltete PV-Praxiszentrum in der HTL Hollabrunn eröffnet. Tief in die Tasche gegriffen hat dafür Rexel Austria – das Zentrum wurde fast vollständig vom Elektrogroßhändler finanziert. Dort soll übrigens auch an einen echten Pionier der heimischen PV-Branche erinnert werden.

Er war seiner Zeit weit voraus, der ehemaligen Werkstättenleiter der HTL Hollabrunn. 1999 erwarb Peter „Spani“ Spannbruckner sein Zertifikat als Solarfachkraft. Ein bayrisches Zertifikat wohlgemerkt, den in Österreich gabs damals nichts Vergleichbares. In der Folge ließ ihm das PV-Thema nicht mehr los und gewann dafür sogar den Dr.-Erwin-Pröll-Zukunftspreis.

Mit diesem Wind im Rücken begann er, das Thema Photovoltaik nach der Jahrtausendwende in der HTL in Eigenregie aufzubauen – und das sogar auch noch nach seiner Pensionierung im Jahr 2013. Die Eröffnung des neuen Praxiszentrums konnte er nun leider nicht mehr miterleben, Spannbruckner verstarb im Vorjahr. Eine Tafel erinnert nun im neuen PV-Labor an den Hollabrunner PV-Pionier.

Praxiszentrum Hollabrunn: Trotz aller Stolpersteine

Der eigentliche Anstoß zum neuen Praxiszentrum kam, so erzählt HTL-Direktor Wolfgang Bodei, von NÖ-LIM Fritz Manschein. Er habe vor geraumer Zeit angefragt, ob man die Ausbildung nicht wieder starten bzw. intensivieren könne. Und dank des großzügigen Engagements von Rexel Austria konnte man: Die Labors wurden modernisiert, zusätzliche (Übungs-)Schrägdächer wurden errichtet. Insgesamt entstand damit ein komplett neues Ausbildungszentrum – nicht nur für Schüler, sondern auch für Industrie und Wirtschaft.

Ein Teil der neu errichteten Versuchsdächer.
Ein Teil der neu errichteten Versuchsdächer. © ELEKTRO|branche.at

Kurse sollen im Zweimonatsrhythmus angeboten werden und auch Wifi und BFI halten hier Schulungen ab. Ebenso, wie das Unternehmen von Alfred Babinsky, seines Zeichens auch Bürgermeister von Hollabrunn. Zehn seiner Mitarbeiter hätten den Kurs bereits genossen, so der Stadtchef. „Eine profunde Ausbildung ist in Zeiten der Energiewende, Photovoltaik, Speichermöglichkeiten und der Elektromobilität in einem stark steigenden Markt eine hervorragende Sache.“

Für Indzi Kodba, die für Sponsorings verantwortliche Geschäftsfeldleiterin beim Sponsor Rexel Austria, ist das neue Praxiszentrum „…ein weiterer Schritt zur Energiewende. Wir wollen Schüler ermutigen, ihr Interesse an diesem Thema praxisnah zu vertiefen. Unsere Zukunft liegt schließlich in deren Händen.“ Mitte 2021 seien die ersten Gespräche erfolgt, ehe Corona und die Wechselrichter-Lieferschwierigkeiten für eine Vollbremsung sorgten. Doch allen Stolpersteinen zum Trotz sei es nun geschafft. LIM Manschein ergänzt: „Hier an der HTL kann Praxis und Theorie, Handwerk und Wissenschaft kombiniert werden. Die Effizienz für PV-Anlagen wird sich in Zukunft in den Bereichen Kosten, Flächen, Personal, Material und Netzkapazität erhöhen.“

„Er schaut jetzt sicher auf uns oba…“

Jede Menge Emotionen gabs auch, als Peter Spannbruckners Witwe Monika ans Rednerpult trat. Ihr Mann sei oft belächelt worden, erzählte sie den Anwesenden. Es sei ein Wahnsinn, was aus seiner Idee entstanden ist: „Er wird jetzt sicher runterschauen und sagen: Schad, dass ich nicht dabei sein kann.“ Ihr Mann habe große Freude mit diesem Thema gehabt und bekomme hier eine Anerkennung, die seiner würdig sei.

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