Was zu ist bleibt auch zu – zumindest bis zum 2. Mai 2021. Wien und Niederösterreich haben heute die Verlängerung des harten Lockdowns beschlossen – das Burgenland will noch bis Mittwoch mit einer Entscheidung abwarten. Handel und Dienstleister bleiben vorerst also weiterhin geschlossen.
Lediglich die Schulen dürften schon am 26. April ihren Betrieb wieder aufnehmen, außer man kommt bis dahin wieder auf neue Ideen – fix ist jedenfalls nix. Eine Verlängerung des Lockdown sei „eine unpopuläre Maßnahme, aber angesichts der steigenden Patientenzahlen auf den Intensivstationen eine notwendige“, so Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Der aktuelle Lockdown wäre eigentlich am Sonntag ausgelaufen.
Weitere Verluste für den Handel
Von der Entscheidung wenig erfreut zeigt sich der Handelsverband. „Die von der Schließung betroffenen Händler müssen nun zusätzliche Umsatzverluste von rund 420 Mio. Euro verkraften. Damit summieren sich die Gesamtkosten für den vierten Lockdown allein im Wiener Handel auf rund 1 Mrd. Euro. Zehntausende Arbeitsplätze sind gefährdet. Welcher Betrieb kann es sich leisten, immer geschlossen zu haben und dabei kaum Hilfen zu bekommen?“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will stellvertretend für tausende verzweifelte Unternehmen in der Bundeshauptstadt.
Lockdown-Verlängerung im Handel nicht treffsicher
Mit jeder weiteren Einschränkung des öffentlichen Raums verlagert man das Ansteckungsgeschehen noch stärker ins Private – wo laut AGES bereits 85 % aller Corona-Infektionen passieren. Den Handel, der nachweislich kein Corona-Hotspot ist, weiterhin zuzusperren, um die Mobilität der Menschen zu reduzieren – das ist nicht nur unverhältnismäßig, es funktioniert auch nicht mehr. Das zeigt der tägliche Blick auf die Straßen. „Wir sehen längst, dass weite Teile der Bevölkerung nach mehr als einem Jahr Corona-Krise nicht mehr bereit sind, Ausgangssperren hinzunehmen. Auf der Praterwiese konnte man am Wochenende hunderte Gruppentreffen beobachten, der Zwei-Meter-Abstand wurde dabei nur in den seltensten Fällen eingehalten. Alle Mobilitätsanalysen belegen, dass es einen massiven Lockdown-Abnützungseffekt gibt, der sich mit jedem weiteren Lockdown-Tag verstärkt“, so Will.
Handelsverband fordert erneut raschere & höhere Corona-Hilfen
Jeder zusätzliche Lockdown-Tag verschlimmert auch die Lage der betroffenen Handelsbetriebe. Viele stehen vor dem Ende ihrer wirtschaftlichen Existenz. Daher fordert der Handelsverband erneut ein Nachbessern bei den Corona-Hilfen, konkret eine Ausweitung des Kurzarbeitsbonus pro Mitarbeiter für die Händler im Osten sowie eine Erhöhung des Ausfallsbonus, um die bestehende Deckelungsproblematik zu entschärfen.
Online-Petition #arbeitsplätzeretten unterstützen!
Betroffene Arbeitgeber und Arbeitnehmer können durch ihre virtuelle Unterschrift auf www.arbeitsplätzeretten.at dabei helfen, die österreichische Wirtschaft, heimische Arbeitsplätze und Lehrstellen abzusichern. Zudem zeigt sich die österreichische Bevölkerung laut einer aktuellen HV Consumer Check Studie zunehmend frustriert von der permanenten Lockdown-Spirale, Isolationseffekte und die Vereinsamung der Bevölkerung nehmen stetig zu. Details dazu gibt’s hier: https://elektrobranche.at/artikel/consumer-check-nur-lebensnotwendige-gueter-werden-gekauft-angst-vor-vereinsamung-steigt/