Die Stimmung der Konsumenten wird nicht besser – eher im Gegenteil. Das bekommt nun auch Media/Saturn-Mutter Ceconomy zu spüren und rutschte im dritten Quartal operativ noch tiefer in die roten Zahlen. Jetzt hat man seine Prognosen fürs laufende Geschäftsjahr zusammengestrichen.
Eine hohe Inflation und die Ungewissheit bei den Energiekosten belasten massiv die Verbraucherstimmung. Diesem Umstand muss nun auch Elektronikhändler Ceconomy Tribut zollen und – nach einem schwachen dritten Quartal – seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 senken. Im schlechtesten Fall rechnet man nun sogar mit einem deutlichen Gewinnrückgang.
Die sinkende Kauflaune, die hohe Inflation und die stark steigenden Energiekosten belasteten vor allem die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz, teilte Ceconomy mit. Im Frühjahr hatte man noch angenommen, dass sich die Verbraucherstimmung im Jahresverlauf wieder verbessert und sich die allgemeine Teuerung normalisiert. Basierend auf dieser Annahme hatte Ceconomy noch eine „sehr deutliche“ Steigerung gegenüber dem Vorjahr (mit alle seinen Corona-Beschränkungen, Anm.) in Aussicht gestellt.
Ceconomy: Erlöse stagnieren
Aufgrund der verschlechterten Rahmenbedingungen geht Ceconomy nun allerdings nicht mehr von einem Umsatzwachstum für das aktuelle Geschäftsjahr (es endet am 30. September, Anm.) aus. Die Erlöse dürften demnach auf dem Vorjahresniveau von 21,4 Mrd. Euro stagnieren, erklärte Ceconomy. Das um verschiedene Faktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebit) werde von 237 auf 150 bis 210 Mio. Euro sinken.
So wirklich überzeugt dürfte man aber auch von dieser neuen Prognose nicht sein. Gelte sie doch nur, so schreibt Ceconomy, unter der Voraussetzung, dass sich die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges nicht wesentlich verschärfen und dass es aufgrund von Energie-Versorgungsengpässen sowie Corona nicht zu neuen weitreichenden Einschränkungen im Einzelhandel kommt. Insgesamt rechnet man außerdem damit, dass das eingetrübte Gesamtbild über das laufende Geschäftsjahr 2021/22 hinaus Bestand haben wird.
Schwaches drittes Quartal
Das dritte Quartal lief nicht wirklich rund. Das bereinigte operative Ergebnis verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf minus 109 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Zwar stieg der Umsatz um sechs Prozent auf 4,6 Mrd. Euro, verglichen mit den fünf Mrd. Euro Umsatz in den Monaten Jänner bis März war das ein Rückgang. Weitere Zahlen will das Unternehmen am 11. August vorlegen.