Hart zur Sache geht’s derzeit bei den Verhandlungen zum Handels-KV – auch in der vierten Runde gabs kein zählbares Ergebnis. Morgen (29.11.) entscheidet es sich, ob es zu Streiks im Vorweihnachtsgeschäft kommt.
Weiterhin keine Einigung ist bei den Handels-KV-Verhandlungen in Sicht: Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung bis zu zehn Prozent. Die Arbeitgeber haben vier Prozent und eine steuerfreie Einmalzahlungen angeboten. Die Vorstellungen liegen also weiter auseinander.
Gegen 22 Uhr wurden die Gespräche am Dienstag vorige Woche daher abgebrochen. „Handelsangestellte sind kein Schnäppchen“, so die Stimmen der Gewerkschaft im Vorfeld der Verhandlungsrunde. Das Vier-Prozent-Angebot der Arbeitgeber wäre ein großer Kaufkraftverlust für alle Beschäftigten, sagte Gewerkschafterin Barbara Teiber. Ein bisschen nachgegeben hat man dann aber trotzdem. Das Angebot der Gewerkschaft sind nun 8,5 Prozent plus einen Mindestbetrag, sodass niedrige Einkommen eine zweistellige Erhöhung bekommen. Im Schnitt würde das Gehaltsplus 9,37 Prozent betragen, rechnet Chefverhandlerin Helga Fichtinger vor.
Kaum bewegt haben sich die Arbeitgeber, die weiterhin einen Lohn- und Gehaltsanstieg von vier Prozent plus eine (steuerfreie) Einmalzahlung bieten. In der untersten Lohngruppe würde das ein Plus von 10,56 Prozent bedeuten, hatte Handelsobmann Rainer Trefelik zuletzt argumentiert. Von steuerfreien Einmalzahlungen (in diesem Fall ist hier der „Teuerungsbonus“ der Regierung gemeint) will aber die Gewerkschaft nichts wissen.
Handels-KV: Verhandeln oder Streik
Randthemen, wie etwa offene Einkaufssonntage oder Zuschläge, wurden bei den Verhandlungen bislang kaum angesprochen. „Angesichts der Inflation geht es nur ums Geld“, sagt Teiber. Die Gewerkschaft hat nun einen weiteren Verhandlungstermin für den 29. November vorgeschlagen. Die fünfte Verhandlungsrunde wird auch entscheiden, ob es zu Warnstreiks mitten in der Adventzeit kommt oder nicht. Eine Streikfreigabe hat sich die Gewerkschaft bereits vom ÖGB geholt. Kommt es morgen zu keiner Einigung, gehen die Handelsangestellten am Freitag und Samstag auf die Straße.