Laut Umweltschutzministerium sind beim Reparaturbonus mehrere Betrugsfälle aufgedeckt worden. 36 Betriebe (hauptsächlich Handy-Shops) wurden bereits angezeigt. Gegen 20 weitere Unternehmen wird intensiv ermittelt.
Es kann der frömmste nicht in Frieden leben, wenn’s dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Selbiges gilt freilich auch für den Reparaturbonus, der im Grunde ja eines der – ohnehin sehr wenigen – Erfolgsprojekte unserer Bundesregierung ist. Im Rahmen der laufenden Überprüfung der teilnehmenden Betriebe sind nun nämlich zahlreiche Betrugsverdachtsfälle aufgeflogen und wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
36 Betriebe angezeigt, 20 Betriebe unter Verdacht
Bei 36 Betrieben sollen massive Ungereimtheiten aufgetreten sein, wobei es sich hierbei fast ausschließlich um Handyshops handelt. „31 davon haben ihren Sitz in Wien, zwei in der Steiermark und je eine Firma ist in Kärnten, Niederösterreich und Tirol“, so das Ministerium in einer Aussendung.
Nebst den 36 (bereits angezeigten) schwarzen Schafen soll es zudem bei weiteren 20 Betrieben massive Auffälligkeiten geben. In diesen Fällen wird noch ermittelt und eine Anzeige vorbereitet. Bei allen angezeigten und verdächtigten Betrieben wurde die Teilnahme am Reparaturbonus bereits ruhend gestellt. Eine genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest, sie wird erst nach Ende der Ermittlungen feststehen.
Die angezeigten Fälle hätten in jedem Fall „die volle Härte des Gesetzes verdient“, so die Ministerin.
Reparaturbonus: Eigentlich ein Erfolgsprojekt
Am Reparaturbonus nehmen derzeit rund 3.500 Partnerbetriebe teil, darunter rund 800 im Bereich Handyshops. 548.000 Anträge mit einer Förderung von 56,2 Mio. Euro wurden bereits genehmigt. Unter den Top-Geräten, für die ein Reparaturbonus beantragt wird, liegen auf Platz eins Smartphones und Handys (263.060 Bons), dahinter Geschirrspüler (52.288), Waschmaschinen (49.259), Espresso- und Kaffeemaschinen (47.303) sowie Laptops (27.462).