In 96 Prozent der österreichischen Haushalte wird mindestens einmal pro Woche gekocht, in 38 Prozent sogar täglich.
Auch kochen 21 Prozent häufiger, da sie aus Kostengründen weniger oft essen gehen bzw. Essen vom Lieferdienst bestellen. So die Ergebnisse der von marketagent im Auftrag von elektrabregenz durchgeführten repräsentativen Umfrage. Aber was kommt in diesem Jahr auf die Teller?
Das sind die elektrabregenz Koch- und Essenstrends 2024
Pflanzliche Ernährung
Vegan, vegetarisch, flexitarisch – eine pflanzenbasierte Ernährung ist auf dem Vormarsch. Seit Jahren steigt die Anzahl der Vegetarier:innen, Veganer:innen und der Flexitarier:innen, also flexible Vegetarier:innen, die gelegentlich auch Fleisch essen. Laut der jüngsten elektrabregenz Umfrage bevorzugen 16 Prozent vegetarisches und 5 Prozent veganes Kochen. Aber auch für viele Fleischesser:innen muss es nicht immer Fleisch sein, sondern es wird auch vegetarisch gekocht. So geht auch in Österreich der Fleischkonsum stetig zurück. Der Trend zeigt sich auch im Veganuary (Wortzusammensetzung aus vegan und January). Immer mehr Personen machen den Jänner zum Monat der bewussten und pflanzenbasierten Ernährung.
Plant-based Food
Fleisch verliert immer mehr seine Poleposition auf den Tellern, vor allem aus ethischen und ökologischen Gründen. Die Industrie reagiert darauf mit zahlreichen Ersatzprodukten aus Soja, Tofu, Weizen und Co., die den Fleischgeschmack imitieren. Ob Steak, Faschiertes oder Würstel – all das ist mittlerweile in veganer Form erhältlich. Plant-based Food ist es gelungen, sich als wichtiger Trend zu etablieren, der sich auch 2024 weiter fortsetzen wird. Angetrieben wird dieser Trend vom, vor allem bei jüngeren Generationen wachsenden, Klima- und Umweltbewusstsein und einem Abwenden von Massentierhaltung und industrieller Fleischproduktion, die für viele ethisch nicht mehr vertretbar sind.
Konkurrenz bekommen Plant-based-Produkte in der näheren Zukunft zum einen durch rasche Fortschritte in der Präzisionsfermentation, bei der mit Hilfe von Organismen, wie Hefe, Ei- und Milchprodukte hergestellt werden können, und zum anderen durch sogenanntes „Cultured Meat“ bzw. „Cultured Fish“, welche aus tierischen Muskel-, Fett- und Stammzellenkulturen kultiviert werden.
Die Gegenbewegungen
Zugleich ruft der Plant-based Trend auch Gegentrends hervor, die die industriell hergestellten Alternativen meiden. Die Carneficionados (Wortzusammensetzung aus carne und aficionado: Fleischliebhaber) achten auf einen verantwortungsvollen Fleischkonsum und setzen dabei auf hochwertiges Fleisch aus nachhaltiger Haltung, also ethisch unbedenkliche Fleischprodukte. Industriell produziertes Fleisch oder solches aus der Massentierhaltung werden strikt abgelehnt. Die Vegourmets (Wortzusammensetzung aus vegan und Gourmets) lehnen ebenso Imitationen von Fleisch oder Fisch ab, wie auch tierische Produkte. Ihnen geht es darum, dass pflanzlich nicht gleich Fleischersatz bedeutet, sondern um einen originären, unverfälschten (pflanzlichen) Genuss.
Regionalität in all ihren Facetten
Wie bereits 2023 geht der Trend in Sachen Essen und Kochen in Richtung Regionalität und Nachhaltigkeit. Mit dem Begriff „New Glocal“ wird der aktuelle Wandel hin zu einer Re-Regionalisierung und Neuausrichtung des globalisierten Ernährungssystems bezeichnet. Unter dem Motto – so lokal wie möglich – wird nicht der günstigere Preis darüber entscheiden, ob Nahrungsmittel importiert werden, sondern die regionale Verfügbarkeit. Dabei sind laut dem Food Report 2024 des Zukunftsinstituts zwei Hauptrichtungen zu erkennen: Zum einen traditionelle Lebensmittel aus unseren Breiten, die immer öfter direkt bei den Produzent:innen gekauft werden. Und zum anderen der lokale Anbau exotischer Pflanzen und die Züchtung exotischer Tiere, sogenannte „Local Exotics“, die für bestimmte Gegenden untypisch sind.
Dieser Trend greift klimatische Veränderungen auf und holt einst exotische, also nicht-endemische Pflanzen und Tiere, in heimische Gefilde. Denn Konsument:innen legen immer mehr Wert auf regionale Lebensmittelproduktion. In der elektrabregenz Umfrage bekannten sich 11,5 Prozent zu „New Glocal“, also sie kochen vorwiegend mit Lebensmitteln aus der Region.
Restlküche
Re-use Food und Zero Waste sind nicht neu, rücken aber 2024 wieder stärker in den Fokus. So beschäftigt sich der Food Report 2024 mit nachhaltigen Trendfusionen gegen Lebensmittelverschwendung. Berechtigterweise: Denn allein in Österreich landen nach Schätzungen der Universität für Bodenkultur pro Jahr rund eine Million Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll. In der elektrabregenz Umfrage gaben bereits 11 Prozent an, dass sie heute anders kochen, da sie darauf achten, keine Lebensmittel zu verschwenden. Ein erstes Umdenken ist bereits da.
So werden Kürbisschalen zu Chips, Brokkoli-Stängel kommen in die Suppe, braune Bananen in Desserts, altes Brot in Knödel oder in den Scheiterhaufen, und, und, und. Noch einen Schritt weiter geht der Circular-Food Trend. Dabei reicht es nicht, Abfall nur zu reduzieren. Ziel ist es, erst gar keinen entstehen zu lassen, etwa indem Bestandteile wie Kerne, Schalen, etc. weiterverarbeitet und diese wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden. Es entstehen immer mehr Ideen, wie diese Reste auch zu neuen Lebensmitteln verarbeitet werden können.
Suppenküche: Das angesagte Gericht
Die Suppe ist eine perfekte Möglichkeit, Gemüse zu verwerten, das sonst weggeworfen werden würde. Auch lässt sich in ihnen mit Geschmacksrichtungen und Zutaten experimentieren. Die New York Times Reporterin Kim Severson hat Expert:innen zu den diesjährigen Foodtrends befragt. Gericht des Jahres wurde die Suppe.
Suppenrezepte sind mittlerweile auf TikTok so beliebt, dass das Segment SoupTok genannt wurde. Laut der Specialty Food Association (SFA) haben Suppen im Gegensatz zu anderen TikTok-Food-Trends einen langen Atem. „Universell, warm, praktisch, komme sie nie aus der Mode“, ist im Trendspotter-Panel der SFA über die wichtigsten Lebensmittel- und Getränketrends 2024 zu lesen.
Buchweizen: Die angesagte (Pseudo-)Getreideart
In der New York Times wird zum Jahr des Buchweizens ausgerufen. Früher als Arme-Leute-Essen tituliert, erlebt dieser seit Jahren ein Revival. Buchweizen ist eine einfach anzubauende Sommerkulturart, die für mehr Biodiversität sorgt. In der Spitzengastronomie spielt Buchweizen zunehmend mehr eine Rolle. Buchweizen ist von Natur aus glutenfrei, reich an Nähr- und Ballaststoffen und vielseitig in der Küche einsetzbar. Sein nussiges Aroma macht ihn dabei für viele Speisen attraktiv.
Pilze: Das angesagte Lebensmittel
Pilze sind auf dem Vormarsch und gewinnen immer mehr an Popularität. Das verdanken sie ihrem Geschmack, ihrer vielseitigen Verwendbarkeit und ihrem Einsatz als protein- und nährreiche Fleischalternative. Von ihrer Textur und Konsistenz eignen sie sich als vegane Alternative im Burger und vieles mehr.
Pfirsich: Das angesagte Obst
Pantone erklärte Pfirsichflaum zur Farbe des Jahres 2024. Dem folgten mehrere Lebensmittelprognostiker:innen und erklärten Pfirsich zum Geschmack des Jahres. Einige bewährte Geschmacksrichtungen kehren ins Rampenlicht zurück, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um unerforschte Facetten einer bestimmten Geschmacksrichtung neu zu erfinden oder neu zu bewerten.
Laut der SFA ist es in diesem Jahr der Pfirsich. Und Pfirsich bzw. die verwandte Nektarine kann nicht nur Nachspeise, sondern auch in Hauptgerichten eine tragende Rolle spielen, wie in einem Gericht der Kochchallenge Austria´s next Küchenchef:in bewiesen werden konnte.
„Unter dem Motto „So kocht Österreich“ läuten wir auch 2024 das neue Jahr für elektrabregenz ein. So dreht sich heuer vieles um fleischlose Alternativen. Bereits in unserer letzten repräsentativen Umfrage haben wir diese Trends schon erkennen können. Das Revival von Buchweizen, die Verwendung von Pfirsichen auch in Hauptgerichten oder das Experimentieren mit Suppen lässt dieses Jahr in der Küche einfach spannend werden“, so Margit Anglmaier, Head of Marketing & Communications der Beko Austria AG.