In seinem Kommentar beschäftigt sich Roman Kmenta mit dem Tagesablauf im Handel:
Ist Ihnen langweilig? – Vermutlich nicht. Im Handel gibt es immer etwas zu tun. Wahrscheinlich sehr viel mehr als Sie bewältigen können … wenn es Ihnen so geht wie den meisten anderen auch. Gut, Sie haben also viel zu tun. Die nächste Frage, die sich daran knüpft, ist: Aber was? Womit beschäftigen Sie sich oder wahlweise auch Ihre Mitarbeiter den lieben langen Tag?
Warum ich diese – etwas persönlichen und vielleicht sogar ein wenig indiskreten – Fragen stelle? Weil ich immer wieder feststelle, dass wir alle wahnsinnig viel zu tun haben. Im Stress zu sein ist ja so etwas wie eine gesellschaftliche Pflicht … oder auch keinen zu haben, beinahe ein Makel.
Doch wir tendieren dazu beschäftigt zu sein, was nicht bedeutet, dass wir auch vorankommen. Denn nicht annähernd alles, was wir tun, bringt uns auch voran. Bei vielem, was wir tun, treten wir auf der Stelle … und sind dennoch erschöpft. Und Schuld daran? Die Diktatur des Dringlichen, der wir permanent und allzu leicht zum Opfer fallen.
Die dringenden Dinge, sind blöderweise jene, die sich lautstark bemerkbar machen und permanent schreien „Kümmere dich um mich!“ Und dann tun wir das eben, um das Geschrei verstummen zu lassen. Und diese dringenden Dinge … das kann alles Mögliche sein. Mails beantworten, ein Mitarbeiter, der eine Frage hat, ein Kunde, der einen Rückruf will.
Dann gibt es da aber noch die anderen, die wichtigen Dinge, jene, die uns tatsächlich voranbringen, so wir sie erledigen. Das Blöde ist: Diese Dinge machen sich nicht lautstark bemerkbar. Ab und an stolpern wir über sie, stellen wieder einmal fest, dass wir das mal tun sollten, um es dann wieder in genau diese Kategorie „mal“ zurückzulegen. Auch bei diesen Dingen gibt es ein breites Spektrum: Die Website, die neu überarbeitet werden müsste, die Mitarbeiter, die geschult werden sollten oder auch die Facebook Seite, die endlich regelmäßig bespielt werden sollte.
Allesamt Dinge, die Sie jetzt, in einem Monat oder auch in einem Jahr machen können. Sie werden nichts vermissen, wenn Sie diese später oder auch gar nicht tun. Sie bekommen kein unmittelbares Feedback, aber Sie bekommen eines. In Form eines Geschäftes, das den Anschluss verliert und Umsätze sowie Gewinne einbüßt … bis es irgendwann zu spät ist.
Was Sie dagegen tun können? Vergessen Sie das Dringende, wenn es nicht auch wichtig ist, und reihen Sie das Wichtige in seiner Priorität vor. Je besser Sie es schaffen, die wirklich wichtigen Dinge zu erledigen, desto erfolgreicher werden Sie sein. Garantiert!