Erstmals installiert APG in Kooperation mit der norwegischen Firma Heimdall Power einen Leitungssensor mittels Drohne auf einer in Betrieb befindlichen 380-kV-Leitung. Dieser soll künftig dabei helfen, Leitungen je nach Witterungsbedingung besser auszulasten. Denn je kühler die Leitung ist, desto höher ist die mögliche Übertragungskapazität.
Bisher mussten Leitungen für die Montage abgeschaltet werden, bis zu diesem Zeitpunkt, vergingen oft mehrere Monate. „Grund für die oft sehr langen Wartezeiten, bis eine Abschaltung durchgeführt werde kann, ist, dass, die Reserven, die einst im überregionalen Stromsystem eingeplant waren, heute beinahe vollständig ausgereizt sind und wir jede Leitung im System benötigen“, so Winter.
Das Projekt ist eine Weiterentwicklung des sogenannten Thermal Ratings (TR) mit dem etwa 15 Prozent aller Leitungen der APG ausgestattet sind. Im Einsatz ist TR vor allem bei jenen Leitungen, bei denen es in der Vergangenheit zu hohen Kosten für Engpassmanagement kam.
Mit der Weiterentwicklung wollen wir unser Thermal Rating System weiter optimieren. Die Digitalisierung der überregionalen Strominfrastruktur ist neben dem Netzausbau eine extrem wichtige Maßnahme für die sichere Stromversorgung.
Christoph Schuh, APG-Unternehmenssprecher
Sparen durch Sensoren
Dank Sensoren in Umspannwerken und Wetterdaten der GeoSphere Austria (vormals ZAMG), wird über einen Algorithmus die mögliche Übertragungskapazität der Leitung berechnet.
Je mehr Informationen von einer Leitung an die Steuerzentrale gemeldet werden, umso besser kann die Leitung ausgelastet werden. „Dieses Modell wollen wir mit dem TR-Innovationsprojekt, für das wir jetzt auch die Sensoren auf der 380-kV-Leitung montiert haben, weiterentwickeln“, sagt Winter.
Pro Jahr kann APG dank Thermal Rating rund 100 Millionen Euro an Kosten einsparen. Forschungs- und Innovationsprojekte wie diese sind Teil unseres neun Milliarden Euro schweren Investitionsprogramms bis 2034 zum Aus- und Umbau unserer Strominfrastruktur für die versorgungssichere Energiewende und einen starken Wirtschafts- und Lebensstandort Österreich.
Christoph Schuh