Der Grazer Reparaturdienstleister ESECO bewertet die geplante Wiederauflage der österreichischen Reparaturförderung („Geräte-Retter-Prämie“) grundsätzlich positiv – fordert aber strenge Standards, langfristige Planbarkeit und klare Richtlinien.
„Die Förderung ist ein wichtiger Baustein zur Reparaturkultur“, betont ESECO-Geschäftsführer und ELEKTRO|branche-Gaskommentator Mario Fasching. Entscheidend sei jedoch, dass die Umsetzung strukturell tragfähig und langfristig angelegt ist. „Die Prämie ist sehr wertvoll. Aber sie muss durchdacht umgesetzt werden im Sinne einer echten Reparaturkultur“, so Fasching.
Es brauche klare Regeln, transparente Abläufe und verbindliche Qualitätsstandards. Kritik übt ESECO an den bisherigen Unsicherheiten bei Finanzierung, Dauer und Kontrolle der Fördermittel. „Wir hatten bereits den Reparaturbonus, der auch gut angenommen wurde. Aber es hat sich gezeigt, dass die Fördertöpfe schneller leer waren als gedacht und dass nicht alle Reparaturbetriebe sauber gearbeitet haben“, so Fasching.
Planbarkeit und Beschränkung auf bestimmte Gerätearten
ESECO begrüßt, dass die neue Förderung voraussichtlich im Dezember 2025 startet, mahnt jedoch mehr Planbarkeit ein. Die Details zu den Rahmenbedingungen und Förderhöhen würden laut Ministerium in den kommenden Wochen beschlossen. Der Reparaturdienstleister fordert, dass Förderprogramme über mindestens drei Jahre gesichert und mit klaren Start- und Endterminen versehen sein müssten, damit Reparaturbetriebe Personal- und Lagerkapazitäten planen können.

Man befürworte auch, dass nun nur jene Gerätearten gefördert werden, die ein hohes Reparaturpotenzial haben und bei denen der ökologische Nutzen gegeben sei. Dazu zählen TV-Geräte, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Backöfen, Espresso- und Kaffeemaschinen, Saugroboter und Laptops. Nicht mehr berücksichtigt werden bekanntlich Fahrräder inklusive E-Bikes, Handys, Luxus- und Wellnessgeräte wie Fußsprudelbäder und Massagesessel oder auch Unterhaltungsgeräte wie Karaokeanlagen.
Dazu der Reparaturdienstleister: „Kleingeräte haben ein geringes Nutzen-Kosten-Verhältnis. Die Reparatur von Smartphones und Fahrrädern hat sich nicht bewährt und ist zu teuer bzw. nicht zielführend für das Förderziel.“
Reparaturbetriebe nur mit Qualitätsstandards
Ein zentrales Anliegen der Grazer ist zudem die Qualität der Reparaturleistungen. ESECO fordert, dass nur qualifizierte Betriebe mit gültiger Gewerbeberechtigung, Betriebshaftpflichtversicherung und entsprechend ausgebildeten Fachkräften zur Teilnahme berechtigt sind. Damit werde Missbrauch vermieden und die Sicherheit für Konsumentinnen und Konsumenten sowie für die öffentliche Hand als Fördergeber sei gewährleistet.
Fasching sieht die Geräte-Retter-Prämie als Chance, die Reparatur dauerhaft in der Gesellschaft zu verankern. „Reparatur muss in die Köpfe zurück. Elektrogeräte dürfen nicht mehr länger als Wegwerfartikel gesehen werden“, sagt Fasching. Finanzielle Anreize seien ein guter Anfang, aber „Reparatur muss als Teil einer nachhaltigen Lebensweise verstanden werden,“ so Fasching. Das beinhalte vor allem Bewusstseinsarbeit und faire Rahmenbedingungen.
ESECO-Forderungen an die Politik
- Förderung aller abfallrelevanten Gerätearten mit hohem Reparaturwert (z. B. TV-Geräte)
- Strenge Qualitätsstandards für teilnehmende Betriebe
- Langfristige Planungssicherheit für Reparaturbetriebe




















