Ein Streik ist vom Tisch: Handels-KV steht

Der Handels-KV steht. Streik wurde abgesagt

(c) AdobeStock/Redaktion

Nach knapp zehn Stunden konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der fünften Verhandlungsrunde auf einen neuen Handels-KV einigen. Die Gehälter der österreichweit rund 430.000 Angestellten steigen um durchschnittlich sieben Prozent – mindestens jedoch um 145 Euro.

„Durch den Mindestbetrag bedeutet dies eine Erhöhung um bis zu 8,67 Prozent“, schreibt die Gewerkschaft in ihrer Aussendung. Das Einstiegsgehalt für die große Zahl der Berufseinsteigerinnen und -einsteiger nach der Lehre werde um 8,06 Prozent angehoben, die bestehenden Überzahlungen blieben aufrecht. Mit der späten Einigung sind auch die für Freitag und Samstag angekündigten Warnstreiks vom Tisch. Der Handels-KV ist einer der größten Kollektivverträge in Österreich und betrifft rund 430.000 Angestellte und Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel.

GPA mit Handels-KV zufrieden

„Für uns war es sehr wichtig, dass wir einen dauerhaft wirksamen Gehaltsabschluss über der zugrunde gelegten Inflationsrate für alle und eine stärkere Anhebung der unteren Gehaltsgruppen erreichen konnten“, so die Chefverhandlerin der GPA, Helga Fichtinger. Eine Einmalzahlung wäre laut Fichtinger auf Perspektive „ein riesiges Verlustgeschäft für die Beschäftigten“ gewesen. Es stünde den Handelsbetrieben frei, zusätzlich zur kollektivvertraglichen Erhöhung steuerfreie Prämien auf betrieblicher Ebene zu gewähren.

„Die Verhandlungen waren schwierig und zäh, haben aber im fünften Anlauf doch noch zu einem Ergebnis geführt, und wir konnten einen Abschluss erreichen“, so Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Laut Arbeitgeberseite liegt durchschnittliche Erhöhung – etwas abweichend von der GPA-Berechnung – bei 7,19 Prozent.

Lehre wird attraktiver

Das Lehrlingseinkommen steigt im ersten Lehrjahr auf 800 Euro, im zweiten auf 1.025 Euro, im dritten Lehrjahr auf 1.300 Euro und im vierten Lehrjahr auf 1.350 Euro. „Das macht die Lehre im heimischen Handel sehr attraktiv und bedeutet unterm Strich eine Erhöhung um fast neun Prozent für unsere Lehrlinge. Das sehen wir als wichtige Investition in die Zukunft des Handels“, so Trefelik.

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