Organisiert von „Elektriker Österreich“ startete Mitte September in Osttirol der erste von zehn „Tagen der Elektrotechnik“. Die Themenschwerpunkte und das Programm wurden je nach Bundesland individuell gestaltet. Gleich blieben hingegen die Ausstellungen der Markenpartner und der ausgesprochen rege Besuch bei den Veranstaltungen. Insgesamt 1.542 Besucher durfte man über alle Termine hinweg begrüßen.
Allein in Osttirol, dem Burgenland, Wien, Oberösterreich und der Steiermark konnten insgesamt über 800 Elektrotechniker gezählt werden. Nicht weniger erfolgreich verliefen auch die restlichen Events in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und Niederösterreich. Allein bei der Abschlussveranstaltung in Niederösterreich wurde mit rund 340 Teilnehmer der Besucherrekord geknackt.
In Lienz, Dornbirn, Innsbruck, Hallwang und Pörtschach am Wörthersee stutze man das Programm übrigens auf Info-Nachmittage zusammen, in den restlichen Bundesländern fanden die intensiven Vorträge über den gesamten Tag verteilt statt. Gleichzeitig stellten – wie bereits eingangs erwähnt – an allen Standorten Markenpartner Auszüge aus ihrem Produkt- bzw. Lösungsportfolio vor.
Energieverteilung und PV im Vordergrund
Auch wenn die Vortragsthemen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich waren, über zwei Bereiche gab es überall intensivere Fachinformationen: Montage sowie Brandschutz bei Photovoltaik-Anlagen und die Verteilnetze der Stromversorgung.
Dazu referierten an den verschiedenen Standorten auch externe Fachleute, etwa aus der Baudirektion oder dem Arbeitsinspektorat wo es beispielsweise um die richtigen Unterkonstruktionen, einwandfreie Montagen und auch um die – gefährlichen – Arbeiten auf dem Dach geht. Was beim Brandschutz zu beachten ist, zeigte z.B. im Burgenland ein Experte der Brandverhütungsstelle auf.
In Wien waren es wiederum PV Austria-Chefin Vera Immitzer bzw. ihre Kollegin Tahrin Alam, die hier in die Tiefe gingen und die zuständige OIB-Richtlinie 2 mit den verschiedenen Facetten erläuterte, ebenso wie die OVE-Richtlinie 11 für Montage und Wartung.
Auch Vorschriften für Batteriesysteme wurden angesprochen, etwa die OVE-Richtlinie R 20. Da es in diesen Bereichen doch zu gravierenden rechtlichen Konsequenzen bei Verletzung brandschutzrechtlicher Vorgaben kommen kann, hat die PV-Austria mit Fachverbänden und Expert:innen einen Leitfaden zur korrekten Umsetzung brandschutztechnischer Vorgaben für Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden und für Batteriespeicher bis 100 kWh heraus gebracht. Er ist gegen einen Unkostenbeitrag von 45 Euro exkl. MwSt. erhältlich.
Dass gerade in Zeiten steigender Photovoltaik-Einspeisung die Kommunikation mit den Netzbetreibern wichtig ist, dem wird auch in einigen Bundesländern Rechnung getragen. In Tirol gibt es Podiumsdiskussionen mit den TINETZ (Tiroler Netze), in Vorarlberg referiert die Austrian Power Grids (APG), in Wien informierten die Wiener Netze über ihre Strategie des Verteilnetzes aufgrund der Energiewende und den dadurch entstehenden Netzbelastungen – ähnliches gab es auch von den Energienetzen Steiermark. Salzburg setzt auf eine Podiumsdiskussion mit Energieexperten der Landesregierung und der Salzburg AG.
Digitalisierung im Vormarsch
Die Markenpartner von Elektriker Österreich informierten in Impulsvorträgen nicht nur über moderne, normgerechte und sichere Installationslösungen für die Energieverteilung sowie Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität, sondern in vermehrten Maß auch über digitale Lösungen etwa im Smart Home, bei Zutrittskontrollen oder End-to-End-Netzwerklösungen.
Natürlich wurden in diesem Zuge auch digitale Lösungen für die effektive Baustellenabwicklung innerhalb des Warenwirtschaftssystems (etwa von Comtech), über die Planung, bis hin zur Dokumentation bzw. den digitalen E-Befund vorgestellt.
In Tulln wurde beim letzten Tag der Elektrotechnik 2024 am 7. November übrigens auch das Thema Cybersecurity mit konkreten Beispielen von Cyber-Attacken abgehandelt. Und natürlich war auch der Lichtbereich immer wieder ein heißes Thema, und hier vor allem der Umstieg auf moderne LED-Beleuchtungssysteme als Umsatztreiber für Elektriker.
Frisch motiviert
In Wien informierte BIM Christian Bräuer außerdem über die ab Sommer/Herbst 2025 kommende neue OVE E8101 mit der auch das Verbot von AC FI-Schaltern offiziell wird, sowie über Fachinformation für „Ladestationen in Garagen“ – was speziell in Wien bzw. den Ballungsräumen ein immer wichtigeres Thema wird. Einen kurzen Ausblick gab er auch zur Entwicklung einer eigenen WebApp zur einfachen Erstellung von elektronischen Prüfbefunden.
Ein ganz spezielles Zusatzprogramm gabs übrigens in der Steiermark: Hier holte man Skiweltmeisterin Nicole Schmidhofer für einen Motivationsvortrag auf die Bühne und verloste zudem Tickets für das Fußball-Länderspiel Österreich-Slowenien im November.
Die Pausen zwischen den Vorträgen nutzten die zahlreichen Besucher zum Besuch der Fachausstellung, aber auch zum persönlichen Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Wie man sowohl von den Vertretern der Markenpartner als auch vielen Elektrikern hören konnte, war die Qualität der Gespräche an allen Standorten sehr gut.