Führende Vertreter:innen des nicht-lebensnotwendigen Handels haben sich heute mit einem offenen Brief an Finanzminister Blümel gewandt, um auf die schwierige Situation des stationären Handels in Österreich im Zusammenhang mit dem Corona-bedingten „Lockdown für Ungeimpfte“ aufmerksam zu machen.
Gefordert wird ein Ausfallsbonus „NEU“ für alle betroffenen Betriebe. Neben dem Ausfallsbonus NEU, der kurzfristig wirken soll, braucht es auch weiterhin das bewährte Set an Hilfen, etwa den Härtefallfonds für Einzelunternehmen sowie den Verlustersatz.
Handel ist kein Corona-Hotspot – nur 0,1% aller Infektionen auf Einkauf zurückzuführen
Der Hintergrund: Seit Montag gilt eine bundesweite 2G-Pflicht im gesamten nicht-lebensnotwendigen Handel. Durch diese Regel verliert der österreichische Handel fast ein Drittel seiner potenziellen Kund:innen und Umsätze von rund 350 Millionen Euro pro Woche. Da die Corona-Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen sind, hat der Handel zwar Verständnis für strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, allerdings sollte bei jenen Faktoren angesetzt werden, die nachweislich etwas am Infektionsgeschehen bewirken können. Weitere Verschärfungen im Handel zählen jedenfalls nicht dazu, denn der Handel war und ist kein Corona-Hotspot. Laut AGES sind zurzeit nur 0,1 Prozent aller Infektionen auf das Einkaufen zurückzuführen.
Ausfallsbonus „NEU“ für alle betroffenen Betriebe gefordert
Der österreichische Handel hat in der Pandemiebekämpfung stets als Partner der Bundesregierung agiert und beispielsweise die Bevölkerung mit Masken erstausgestattet sowie die Umstellung auf die FFP2-Masken begleitet. Überdies hat das betriebliche Impfen dazu beigetragen, die Krisenfestigkeit zu erhöhen. Laufend werden durch den Handelsverband und seine Mitglieder Initiativen gestartet, etwa niedrigschwellige Impfangebote oder die bundesweite Impf-Kampagne „WIR HANDELN gemeinsam. WIR IMPFEN gemeinsam“, um die Gesundheitssituation zu stärken. Jetzt braucht es im Gegenzug die finanzielle Unterstützung seitens der Politik, um die 225.000 Arbeitsplätze im heimischen Non-Food-Handel mit einem Ausfallsbonus NEU langfristig abzusichern.
Stimmen aus dem Handel
Unterzeichner des gemeinsamen Schreibens an Finanzminister Blümel sind:
- Franz Koll, Geschäftsführer, bellaflora Gartencenter GmbH
- Norbert W. Scheele, Director AT & CEE, C&A Österreich
- Rainer Gössl, Country Manager Österreich, DEPOT Handels GmbH
- Franz Holzer, Geschäftsführer, DOMINICI Schuhhandels GmbH
- Karin Saey, Head of Retail, Dorotheum GmbH & Co. KG
- Thomas Körpert, Geschäftsführer, FORSTINGER Österreich GmbH
- Carl Rauch, Geschäftsführer, Freytag-Berndt & Artaria KG
- Ernst Mayr, Geschäftsführer, FUSSL Modestraße GmbH
- Roman Koch, Geschäftsführer, Heinemann Austria GmbH
- Robert Hartlauer, Geschäftsführer, Hartlauer Handelsgesellschaft m.b.H.
- Martin Wäg, Vorstand, Kastner & Öhler Mode GmbH
- Reinhold Gütebier, Geschäftsführer, Rudolf Leiner Gesellschaft m.b.H. & kika Möbel-Handelsgesellschaft m.b.H.
- Martin Waldhäusl, Geschäftsführer, Management Trust Holding AG
- Peter Langer, Aufsichtsrat, OBI Bau- und Heimwerkermärkte Systemzentrale GmbH
- Franz Schweighofer, Geschäftsführer, Smyths Toys Handelsges.m.b.H
- Holger Schwarting, Vorstand, SPORT 2000 / Zentrasport Österreich e.Gen.
- Andrea Heumann, Geschäftsführerin, Thalia Buch & Medien GmbH
- Michael Dockal, Geschäftsführer, ZGONC Handel GmbH
- Stephan Mayer-Heinisch, Präsident, Handelsverband
- Rainer Will, Geschäftsführer, Handelsverband
sowie mehr als 4.000 kleine & mittelständische Händler (KMU)