Siedle hat kräftig in sein Testlabor – mit dem neuen Namen „Siedle Testlab“ – in Furtwangen investiert und das Portfolio unter anderem um Funkmessungen erweitert.
Siedle ist europaweit als Hersteller von Türsprechanlagen und für seine Innovationen in der Gebäudekommunikation bekannt. Neben diesem Kerngeschäftszweig hat sich in den vergangenen Jahren ein stetig wachsender Bereich etabliert, der nun gestärkt wurde. Siedle prüft die normengerechte elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) seiner Geräte seit Jahren in einem eigenen Labor in Furtwangen. Das Labor hat Siedle jetzt für rund 1,8 Millionen Euro ausgebaut, nun ging es unter dem neuen Namen Siedle Testlab in Betrieb. Damit untermauert das Unternehmen sein Bekenntnis zum Standort im Schwarzwald.
Größere Laborfläche auf neustem Stand
Investiert wurde in eine größere Absorber-Halle auf neuestem technischem Stand. Weil nun zusätzlich Funkprüfungen möglich sind, spart sich Siedle auch hier die Kosten und Zeit von Tests im externen Labor. Zudem erschließen sich durch die größere Prüfhalle neue Kundenkreise: E-Bikes etwa hätten in der alten Kabine noch keinen Platz gefunden, nennt Laborleiter Roland Paul ein Beispiel. Die Zahl der externen Kunden war in den vergangenen Jahren stetig bis auf nun rund 180 gestiegen.
Zumeist testen im Siedle Testlab Unternehmen aus der Medizin-, Installations-, Informations-, Mess- und Regeltechnik sowie dem Bereich Industrieelektronik. Aber auch Hochschulen und regionale Start-Ups machen von dem Angebot gebrauch. Verantwortung für den Standort zeigt das Unternehmen auch in anderem Zusammenhang: „Wir arbeiten regelmäßig mit der hiesigen Hochschule zusammen, zudem unterstützen wir Start-ups aus unserer Region, indem wir ihnen günstigere Konditionen anbieten“, sagt der Laborleiter.
Ein breites Angebot
Was Roland Paul und sein Team auszeichnet, ist die Breite ihrer Dienstleistung: „Aus Erfahrung werden rund 95 Prozent der Erstprüflinge beanstandet. Wir teilen dieses Ergebnis dem Kunden dann nicht nur mit, sondern wir unterstützen ihn praxisgerecht bei der Entstörung.“ Dies können Anpassungen am Gehäuse oder ein Austausch elektrischer Bauteile sein. „Wenn der Kunde dabei bereits eingeschränkt ist, weil beispielsweise die Platinen schon bestellt sind oder das Gehäuse in Serie gefertigt wird – dann finden wir auch gemeinsam einen Weg“, sagt Paul. Auf Wunsch begleitet das Siedle Testlab seine Kunden von der Layoutphase bis hin zur CE-Abnahmefähigkeit.
Eine akkreditierte Abnahme, wie sie für manche Geräte beispielsweise aus der Medizintechnik nötig ist, wird derweil noch nicht in Furtwangen umgesetzt. „Das Testen und die Betreuung beim Entstören müsste Labor-intern natürlich klar von der Abnahme getrennt werden.“ Das, sagt Roland Paul, sei ein zu großer bürokratischer Aufwand für das drei Personen starke Team. Die technischen Voraussetzungen seien durch die neue Absorber-Halle nun aber gegeben.