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Technische Gebrauchsgüter: Erstes Wachstum seit 12 Monaten

Redaktion ELEKTRO|branche.at von Redaktion ELEKTRO|branche.at
5. Dezember 2024
in Branche
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Erstmals seit einem Jahr konnte der Markt für technische Gebrauchsgüter wieder ein Wachstum verzeichnen. © NIQ

Erstmals seit einem Jahr konnte der Markt für technische Gebrauchsgüter wieder ein Wachstum verzeichnen. © NIQ

Die Privatausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs (FMCG) und technische Gebrauchsgüter (T&D) konnten in Österreich im dritten Quartal ein Wachstum verzeichnen. Insgesamt sind sie um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen – 8,7 Milliarden Euro wurden umgesetzt.

Es gibt sie also doch noch, die guten Nachrichten. Zwischen Juli und September 2024 entwickelte sich der Markt für Produkte des täglichen Bedarfs (FMCG) und technische Gebrauchsgüter (T&D) vorranging positiv: Dabei stiegen die Privatausgaben für technische Gebrauchsgüter um 3,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2023, die Ausgaben für FMCG-Produkte sogar um 4,7 Prozent. Wie bereits im zweiten Quartal sind auch wieder Steigerungen der Abverkaufsmengen zu beobachten – so zum Beispiel bei der Kategorie Tiefkühlkost mit einem Absatzplus von 5,4 Prozent oder bei Personal Care, wo der Absatz um 5,1 Prozent wuchs.

Wetter beeinflusst Kaufverhalten

Das warme Wetter im Sommer beeinflusste den Umsatz bei technischen Produkten und Lebensmitteln: So wurde zum Beispiel 82,1 Prozent mehr Umsatz mit Klimaanlagen gemacht als im dritten Quartal 2023. Speiseeis war ebenfalls sehr gefragt und erzielte ein Umsatzplus von 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Promotionen bleiben dabei weiterhin in allen Bereichen relevant. Die hohe Dichte an Supermärkten in Österreich, beispielsweise in städtischen Gebieten wie Wien, führt zu hohem Konkurrenzdruck und dementsprechend vielen Rabattaktionen. Bei Consumer Packaged Goods (CPG) erhöhte sich der Anteil von im Sonderangebot verkauften Produkten im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 33,8 Prozent.

Doch selbst bei technischen Geräten sind Rabatte auch unterjährig eine relevante Kaufmotivation – nicht nur zum Black Friday. Der Anteil der Verkäufe mit Preispromotion (bis zu 15 Prozent Rabatt) bei technischen Konsumgütern blieb mit insgesamt 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stabil. In bestimmten Warengruppen im stark wachsenden Segment der Klimaanlagen stieg der Anteil jedoch deutlich von 9 auf 17 Prozent. Besonders auffällig ist der Preispromotionsanteil bei Fritteusen, der bei 29 Prozent aller verkauften Artikel liegt. Heißluftfritteusen haben hier den größten Anteil.

Wachstum nach langer Flaute

Der T&D-Markt kann erstmals seit dem zweiten Quartal 2023 wieder ein Umsatzwachstum vermelden. Besonders die Bereiche Heimwerkerbedarf (8,1 Prozent Wachstum) und Haushaltsgeräte (5 Prozent Wachstum) waren für das Umsatzplus verantwortlich. Im Trend lagen besonders Gesundheitsprodukte, Geräte mit smarten Funktionen oder Premium-Geräte mit innovativen Features. Für diese Produkte sind die Verbraucher bereit, mehr zu bezahlen. So verzeichneten zum Beispiel innovative Hairstylinggeräte ein deutliches Umsatzplus von 9 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Hygiene auf dem Vormarsch

Auch fast alle Kategorien aus dem Bereich Fast Moving Consumer Goods verzeichneten im dritten Quartal steigende Umsätze. Besonders stark wuchs die Kategorie Home Care, getrieben durch Produkte wie Universalwaschmittel (5,6 Prozent Umsatzwachstum) und Geschirrspülreiniger (11,6 Prozent Umsatzwachstum). Auch Produkte wie Zahncreme (10,5 Prozent), Deodorants (11,4 Prozent) und Haarpflege (10,9 Prozent) aus dem Bereich Personal Care steigerten den Umsatz überdurchschnittlich stark.

Gerade in den warmen Sommermonaten mit vielen sozialen Interaktionen ist es Verbrauchern offenbar wichtig, auf sich selbst und das eigene Zuhause zu achten. Ein starkes Wachstum von Eigenmarken in diesen Bereichen sowie ein hoher Promotionsanteil im Drogeriefachhandel führen gemeinsam zu diesem dynamischen Wachstum von Umsatz wie Absatz.

Die Entwicklung von Baby-Care-Produkten, insbesondere Babynahrung und Milchfertignahrung, ist hingegen rückläufig. Auch Windeln verzeichneten einen Umsatzrückgang von fast 10 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Während der Absatz beinahe stabil blieb, waren sinkende Durchschnittspreise bei Windeln der Hauptgrund für diese Entwicklung.

Guter Preis und echter Mehrwert

„Das Verbrauchervertrauen in Österreich befindet sich seit Monaten im Aufwind“, erklärt Oliver Schmitz, Head of Retail DACH bei NIQ/GfK. „Das aktuelle Umsatzwachstum im österreichischen Einzelhandel zeigt klar: Verbraucher investieren, wenn Produkte ihre Erwartungen übertreffen und einen klaren Mehrwert bieten. Händler, die gezielt in Premium- und Innovationskategorien investieren und zugleich preissensible Kunden durch smarte Promotionen adressieren, profitieren am stärksten.“

Zur Studie

Das NIQ Retail Spend Barometer untersucht die in Österreich getätigten Privatausgaben für FMCG- sowie Tech-and-Durables-Produkte. Es erfasst die realen Abverkaufszahlen und misst die Entwicklung der Einkaufstrends. Zu den erfassten Gütern des täglichen Bedarfs gehören haltbare und frische Lebensmittel, Getränke und Drogeriewaren; zu den Tech-and-Durables-Kategorien gehören technische Konsumgüter, Haushaltsgeräte und Heimwerkerbedarf.

Die Daten stammen aus den Einzelhandelsanalysen von NielsenIQ und GfK, die zusammen die Umsätze von über 350.000 Handelspartnern weltweit messen.

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Tags: HandelNielsenTechnische Konsumgüter
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