Im Oktober und November schwärmen Österreichs Berufs-WM-Teilnehmer:innen vom Team Austria in 15 Länder aus – von Korea bis Kanada, von Japan bis Österreich. Acht Teilnehmer:innen stellen sich der Herausforderung in Salzburg.
Die 46. WorldSkills sind global wie nie zuvor: Nach der Absage von Shanghai haben sich 15 Länder rund um den Erdball kurzerhand bereit erklärt, die Bewerbe auszutragen. Auch Österreich wird einer der Gastgeber sein: In sieben Wettbewerbsberufen wird von 23. bis 27. November 2022 im Messenzentrum in Salzburg um Medaillen gekämpft.
Für acht rot-weiß-rote Jungprofis (Betonbau ist ein Teambewerb mit zwei Teilnehmern) bedeutet das ein Heimspiel, darunter ist auch Österreichs Elektrotechnik-Vertreter Christoph Rumpler. Die anderen treten Reisen an, die sie nach Deutschland, in die Schweiz, nach Südkorea, Japan, Luxemburg, in die USA, nach Frankreich, Finnland, Estland und Italien führen werden.
Team Austria stimmt sich auf die WM ein
Von 14. bis 16. Juli standen beim Teamseminar von Skills Austria in der BAUAkademie Oberösterreich in Steyregg alle Aktivitäten ganz im Zeichen des Teambuildings. So konnte wechselseitiges Vertrauen beim Klettertraining, bei Highland Games oder beim gemeinsamen Kochen am Abend aufgebaut werden. Motivierende Tipps erhielten die Teilnehmer:innen von „Einpeitscher“ Thomas Hofmacher (Bodenleger) und den Medaillen-Gewinnern Christoph Greiner (Gold in Glasbautechnik) und Stefan Prader (Silber in Elektrotechnik), die bei EuroSkills 2021 in Graz für Furore gesorgt hatten.
Berufs-WM: Das Team als Rückendeckung
„Wichtig ist, dass unsere jungen Fachkräfte sich gegenseitig Mut machen und so das Selbstbewusstsein aufbauen, das nötig ist, um im entscheidenden Moment eine Bestleistung abrufen zu können. Ganz gleich, wo unsere Jungprofis dann antreten werden: Sie werden spüren, dass eine ganze Skills-Nation ihnen die Daumen hält und geschlossen hinter ihnen steht“, sagt Josef Herk, Präsident des Vereins Skills Austria.
„Diese WorldSkills 2022 werden eine ganz besondere Erfahrung sein. Einerseits für alle Österreicherinnen und Österreicher, weil wir nach fast vierzig Jahren wieder Bewerbe einer Berufsweltmeisterschaft bei uns erleben dürfen. Davon hätten wir vor einem Jahr noch nicht zu träumen gewagt. Aber auch für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Auch wenn wir dieses Mal nicht alle vor Ort anfeuern können, der Spirit von Team Austria wird euch dennoch begleiten“, versprach Philipp Gady, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich.
Eine wichtige Rolle spielt dabei der traditionelle Teamspruch, der allen Kandidat:innen bei ihrem Antreten lautstark in den Ohren klingen soll. Wie sich dieser 2022 anhört, wird der Öffentlichkeit aber noch nicht verraten. Beim zweitägigen Training standen Team Austria wie gewohnt erfahrene Sportwissenschafter:innen und Teamleiter:innen zur Seite. Auch die BAUAkademie Oberösterreich unterstützt das Team Austria auf bewährte Weise.
WorldSkills 2022 kommen nach Österreich
Nach der Absage des geplanten Austragungsortes Shanghai (China) einigten sich die Mitgliedsländer von Veranstalter WorldSkills International darauf, die Bewerbe auf 15 Austragungsländer verteilt auszutragen. Neben Österreich sind das Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Schweden, Schweiz, Südkorea, die USA und das Vereinigte Königreich.
In Salzburg werden von 23. bis 27. November bekanntlich sieben Wettbewerbe ausgetragen: Genau genommen sind das Betonbau, Hochbau (Maurer), Elektrotechnik, Anlagenelektrik, Speditionslogistik, Chemie-Labortechnik sowie Schwerfahrzeugtechnik. Das Wettbewerbsgelände wird im Messezentrum Salzburg sein, wo nach derzeitigem Stand Teilnehmer aus rund 40 WorldSkills-Mitgliedsländern antreten werden. Premiere ist’s damit zwar keine, aber auch keine Alltäglichkeit: Erst einmal haben die WorldSkills in Österreich Halt gemacht: Die 27. Berufsweltmeisterschaft fand 1983 in Linz statt.
Bei bisher 31 Beteiligungen des österreichischen Teams an WorldSkills holten 597 Teilnehmer:innen insgesamt 218 Medaillen (81 Gold, 66 Silber, 71 Bronze) sowie 209 Leistungsdiplome („Medallion for Excellence“). Österreich wurde mehrmals die weltweit beste Nation (Lyon 1995, St. Gallen 1997, Montreal 1999) oder landete unter den Top drei (Seoul 2001, St. Gallen 2003, Leipzig 2013)