Das Fazit der Online-Veranstaltung „Großspeicher für die Energiewende“ ist klar und deutlich: Österreich muss zum Speicherland 2.0 werden.
Bei der Online-Veranstaltung „Großspeicher für die Energiewende“, an der Expert:innen aus Recht, Regulierung und Praxis teilnahmen, wurde eines deutlich: Österreich muss zum Speicherland 2.0 werden und den Ausbau von Stromspeichern in allen Größenklassen vorantreiben. Großspeicher – ob Batterien oder Pumpspeicher – spielen eine zentrale Rolle für eine stabile, leistbare und nachhaltige Versorgung Österreichs. Doch die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für Speichersysteme sind derzeit noch unzureichend.
„Großspeicher für die Energiewende“
Dementsprechend appellierten die Veranstalter, der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Ausrtia), NHP Rechtsanwälte und die OVE Energietechnik, an eine rasche Beschlussfassung von bereits fertig ausgearbeiteten Gesetzen, wie dem E-Wirtschaftsgesetz (ElWG) und dem Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG). Denn die Speichertechnologie ist bereit, die Rahmengesetze jedoch noch nicht! Für PV Austria war die Online-Veranstaltung zudem der Auftakt für eine weitere intensive Bearbeitung des Themas „Stromspeicherung“.
Mit über 1.600 Anmeldungen verdeutlichte die Veranstaltung eindrucksvoll, dass Großspeicher – in Form von Batterien und Pumpspeichern – eine zentrale Rolle für die künftige Energieversorgung spielen. Die bestehenden rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen sind dabei recht komplex, können aber auch Chancen für neue Geschäftsmodelle und technische Innovationen sein. Insgesamt wurde deutlich, wie wichtig ein abgestimmtes Vorgehen von Gesetzgebern, Netzbetreibern und Projektentwicklern für die erfolgreiche Integration von Großspeichern ins System ist.
Themenübersicht
- Rechtsfragen bei Großbatterien
Florian Stangl (NHP Rechtsanwälte) beleuchtete, welche Genehmigungen beim Bau und Betrieb von Großbatterien relevant sind und welche Gebühren oder Abgaben anfallen können. - Konzept zur korrekten Umsetzung von Stromspeichern
Alfons Haber (E-Control) präsentierte die regulatorische Sicht auf Energiespeicher und zeigte auf, wie ein korrekter und rechtskonformer Betrieb – insbesondere von Batteriespeichern – sichergestellt werden kann. - Pumpspeicherkraftwerke und ihre Herausforderungen
Herfried Harreiter (VERBUND Hydro Power) erläuterte die Rolle von Pumpspeicherkraftwerken, ihre Bedeutung für die Netzstabilität und die speziellen regulatorischen Anforderungen an solche Projekte. - Hybrid-Batteriespeicher-Projekte
Michael Hartner und Martin Lunzer (PÜSPÖK Erneuerbare Energie) stellten ein Konzept für ein Hybrid-Batteriespeicher Projekt vor, das die Vorteile der Kombination unterschiedlicher Speichertechnologien und die daraus resultierenden Synergieeffekte hervorhebt. - Großspeicher für Ausgleichsenergie
Ronald Engelmair (Austrian Power Grid) ging auf die Anforderungen an Stromspeicher als „Lieferanten“ sowie die technischen Voraussetzungen ein, um Regelenergie für das Netz erbringen zu können. - Zukunftsweisende Geschäftsmodelle
Tara Esterl und Klara Maggauer (Austrian Institute of Technology) skizzierten Geschäftsmodelle für Großspeicher, die sich durch die steigende Nachfrage nach Flexibilität, Netzdienstleistungen und Erneuerbaren ergeben.