Der Reparaturbonus geht in eine Art „Sommerpause“. Aufgrund zahlreicher Betrugsverdachtsfälle hat will das Klimaschutzministerium das Sicherheitsnetz für die Abwicklung verschärfen. Seit heute können deshalb keine Reparaturbons mehr gezogen werden, ein Neustart ist für den 25. September geplant.
„Künftig wird zur Verhinderung von Betrugsfällen die Förderung direkt an die Kundinnen und Kunden ausbezahlt“, teilte das Ministerium der Austria Presse Agentur (APA) mit. Bis zum Neustart am 25. September könnten während der technischen Umbauarbeiten auch keine Reparaturbons bezogen werden, hieß es. Bons, die vor dem 2. Juli 2023 beantragt wurden, behalten allerdings ihre Gültigkeit.
Grund für das vorübergehende Aussetzen und die Verschärfung der Reparaturbonusabwicklung sind zahlreiche Betrugsverdachtsfälle, die in den vergangenen Monaten ruchbar wurden. „Seit dem Start der Aktion im April 2022 wurden durch die Kontrollen der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) insgesamt 56 Betriebe identifiziert, gegen die sich der Verdacht auf Betrug erhärtet hat“, teilte das Ministerium mit.
Die betreffenden Betriebe seien bei der österreichischen und der europäischen Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Die Ermittlungen laufen, wobei hier auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) involviert ist. Das Gesamtausmaß der Schäden werde aktuell untersucht – die maximale Schadenshöhe wird auf knapp vier Millionen Euro geschätzt.
Reparaturbonus-Sicherheitsnetz wird verschärft
Herzstück des Reparaturbonus-Umbaus ist die Auszahlung der Förderung. Künftig soll diese direkt an die Kundinnen und Kunden erfolgen, nicht mehr an die reparierenden Betriebe. „Damit können betrügerische Betriebe nicht mehr länger vom Einreichen gefälschter Reparaturen profitieren“, heißt es aus dem Ministerium.
Will heißen: Ab Herbst 2023 müssen Kunden im Reparaturbetrieb die gesamte Rechnungssumme begleichen und erhalten den Förderbetrag dann direkt von der KPC ausbezahlt. Dafür müssten Kundinnen und Kunden bei der Erstellung des Reparaturbons zukünftig neben Kontaktdaten freilich auch ihre Kontonummer angeben. Die Einreichung der Förderung erfolge allerdings weiterhin durch den Partnerbetrieb.
Nach Einreichung der Rechnung durch den Betrieb könne die Förderung überwiesen werden. Alle Partnerbetriebe werden laut Ministerium umfassend über den Sicherheitsumbau informiert und bekommen neue Verträge zugesandt. Österreichweit nehmen rund 3.500 Betriebe an der Aktion teil. 673.061 Reparaturbons mit einer Fördersumme von 69,7 Millionen Euro wurden bereits eingereicht (Stichtag 19.06.2023).
Sehr gut, wie man hier wieder mit Vertragspartner um geht. Eine rechtzeitige Info dazu wäre doch das mindeste gewesen, was man sich erwarten kann, damit Fälle wie dieser nicht passieren können: Kunde bestellt die Reparatur, der Bon wird aber erst gemacht, wenn das Ersatzteil ( Lieferzeit waren > 3 Wochen ) da ist. Gerät zerlegt, Teil ausgebaut, Ersatzteil bestellt. Dieses kommt und einen Tag vorher gibt es den Bon nicht mehr. Lösung: der Kunde soll den vollen Preis bezahlen und nach dem 25.9. die Rechnung über uns wieder einreichen. Welche Vorraussetzungen es dann dafür geben wird, ist leider nicht bekannt. Kunde sauer, ich sauer. Na ja, eben eine typische Vorgangsweise, bei der man den Partner einfach den Ärger überläst.