Kräftigen (Lager-)Zuwachs präsentierte ElectronicPartner anlässlich der IFA. In Deutschland wird man künftig enger mit der Fachhandelskooperation Telering bzw. deren Großhandelsmutter Weltfunk zusammenarbeiten und in der Schweiz übernimmt man das Lagergeschäft der high-end company ag. Die ehemalige Euronics Schweiz AG empfiehlt ihren Mitgliedern außerdem, sich ElectronicPartner anzuschließen.
Es war schon ein kräftiges Beben in der eidgenössischen Elektrofachhandelslandschaft: Ende März wurde bekannt, dass Euronics International seiner bisherigen Schweizer Lizenznehmerin ebendiese Rechte entzog. Die Euronics Schweiz AG musste sich daraufhin einen neuen Namen suchen und tritt seitdem als high-end company ag auf.
Dass die rund 150 unabhängigen Einzelhändler der frischgebackenen high-end company ag nach dieser Story wohl recht wenig Lust gehabt haben dürften, sich weiterhin über ein Euronics-Lager zu versorgen, ist vermutlich wenig überraschend. So gesehen ist die nunmehrige Ankündigung einer weitereichenden Zusammenarbeit zwischen high-end company und ElectronicPartner auf der IFA nur ein logischer Schritt. Seit Anfang September wickelt die high-end company ag ihr Lagergeschäft nun also vollumfänglich über ElectronicPartner Schweiz ab.
Zudem empfiehlt die ehemalige Euronics Schweiz ag ihren Mitgliedern, per 1. Jänner 2025 Mitglied bei ElectronicPartner Schweiz zu werden und auch das Streckengeschäft ab diesem Zeitpunkt über diese abwickeln zu lassen. Bis zum 31. Dezember 2024 führe man das bestehende Streckengeschäft in gewohnter Art und Weise weiter.
Wenn Koops kooperieren
Nicht minder interessant ist derweil auch die Entwicklung in Deutschland. Dort können die 1.450 Mitglieder der Telering-Fachhandelskooperation ab 1. Oktober 2024 über das ElectronicPartner-Lager Ware beziehen, die sie im System ihrer eigenen Verbundgruppe bisher nicht ordern können.
Im Gegenzug erhalten die Mitglieder und Franchisepartner der Düsseldorfer Verbundgruppe (ElectronicPartner) ab 1. Jänner 2025 direkten, zentralregulierten Zugriff auf die Sortimente der Weltfunk-Großhandelslager. Als Hintergrundinfo: Telering ist die Fachhandelstochter von Großhändler Weltfunk.
„Wir befassen uns seit Anfang dieses Jahres intensiv mit den Rahmenbedingungen für den Aufbau einer neuen Fachgruppe mit Fokus auf Reparatur. Etwa zur gleichen Zeit ereigneten sich die strukturellen Veränderungen in der Weltfunk. Wir nahmen die Gespräche mit der Telering-Führung auf, denn hier schien sich für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu ergeben“, erläutert Friedrich Sobol, Vorstand ElectronicPartner, den Hintergedanken.
Win-Win bei Reparatur?
Die Telering „Technik-Profis“ haben einen deutlichen Schwerpunkt auf dem Thema Werkstatt, was sie zu potenziellen Partnern einer auf Reparaturen ausgerichteten Fachgruppe macht. Außerdem können sie durch die Kooperation zwischen Telering und ElectronicPartner nun auch wieder zu attraktiven Konditionen auf Lagerware von Herstellern zugreifen, die ihnen in den vergangenen Monaten nicht zur Verfügung standen.
Auf der anderen Seite ist es den bei ElectronicPartner angeschlossenen Fachhändlern möglich, zentralreguliert Ware bei den Weltfunkgroßhändlern einzukaufen, die die Verbundgruppe bislang nicht im Lager führt. Dazu zählen vor allem Artikel, wie sie bei Reparaturen und Installationen gebraucht werden. „Durch die neue Kooperation stärken wir unsere Position gegenüber der Industrie und tragen dazu bei, dass der lokale Handel und das Handwerk weitere Rückendeckung erhalten“, ergänzt ElectronicPartner-Vorstand Karl Trautmann.
Und nicht nur beim Einkauf will man künftig zusammenarbeiten, auch beim Aufbau der EP-Fachgruppe Reparatur und bei erneuerbaren Energien setzt man auf das Knowhow von Telering. So soll beispielsweise in Deutschland ein bundesweites Netzwerk an Reparaturbetrieben aufgebaut werden. Das ist so übrigens auch im WENDEpunkt-Konzept vorgesehen – jenes Konzept, das ElectronicPartner Österreich seinen Mitgliedern auf den Elektrofachhandelstagen noch einmal näher vorstellen möchte. Man darf also gespannt sein, wie sich diese internationalen Entwicklungen auch auf unseren österreichischen Markt niederschlagen werden.