Tirols neues Sammelgesetz zum Ausbau der Erneuerbaren bringt keine Verbesserung und hat einen massiven Nachbesserungsbedarf.
Noch bis kommenden Montag, dem 17.06, steht das „Erstes Tiroler Erneuerbaren Ausbaugesetz“ zur Begutachtung offen. Mit der Überarbeitung mehrerer Gesetze möchte die Tiroler Landesregierung den Ausbau der Erneuerbaren vermeintlich ankurbeln. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) sieht jedoch massiven Nachbesserungsbedarf und ortet die Absicht mit dem Gesetzespaket als reines Trugbild, um Verbesserungen für den Erneuerbaren Ausbau nur vorgaukeln zu wollen. Denn, obwohl Tirol bekanntlich seit Jahren mitunter die strengsten Auflagen bei der Errichtung einer PV-Anlage hat, plant die Tiroler Landesregierung auch mit dem neuen Gesetz keinerlei Erleichterungen.
Erneuerbaren-Ausbau scheitert an Genehmigungen
Die Anerkennung, dass Energiewende-Projekte im „überragenden öffentlichen Interesse“ liegen und ihnen damit bis zum Erreichen der Klimaneutralität Vorrang gegenüber anderen öffentlichen Interessen zukommt (hier wird eine EU-Vorgabe umgesetzt), verliert an Bedeutung, wenn die strengen Vorgaben, ab wann eine PV-Anlage zu genehmigen ist, nicht ebenso gelockert werden.
Dabei hätten laut PV Austria besonders das Elektrizitätsgesetz und die Bauordnung eine dringende Modernisierung notwendig. Denn eine PV-Anlage ist in Tirol laut E-Recht bereits ab 50 kW anzuzeigen, während dieselbe Anlage 100 m weiter über der Landesgrenze bspw. in Vorarlberg oder Salzburg genehmigungsfrei ist. Im vorliegenden Tiroler Entwurf werden die bestehenden Anforderungen aber mit keinem Strich erleichtert.
Die aktuellen Unwetter in ganz Österreich haben wieder gezeigt, dass die Klimakrise mit ihren extremen Wetterereignissen für alle zur Herausforderung wird. Damit wären mutige Entscheidungen wichtig, welche sich im aktuellen Entwurf nicht wiederfinden.