Auch Sicherheit sollte ein Thema sein: Im Hinblick auf die Energiewende und die damit verbundenen Themen wie Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sowie der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen haben sich auch die Anforderungen an Gebäude und Wohnhäuser verändert. Diese sollen zunehmend energieeffizient und smart sein – aber eben nicht nur.
Am heutigen internationalen Brandschutztag soll daran erinnert werden, dass im langjährigen Durchschnitt jedes Jahr 47 Menschen in Österreich bei einem Gebäudebrand ums Leben kommen. Laut den österreichischen Brandverhütungsstellen entspricht dies 5,5 Brandtoten pro Million Einwohner. Im internationalen Vergleich sind diese Zahlen niedrig und sprechen für das hohe Brandschutz- und Sicherheitsniveau in Österreich. Dennoch wären viele Brände mit ihren Folgen vermeidbar und liegen oftmals an Fehlentscheidungen betreffend die Sicherheit von Elektroinstallationen in Wohnräumen.
Smarte Gebäude, smarte Lösungen
Die Anforderungen an die elektrische Infrastruktur von Gebäuden sind in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Oft werden mehr als 70 stromintensive Geräte ans Haushaltsnetz angeschlossen, darunter Mikrowelle, Geschirrspüler, Klimaanlagen, Staubsauger-Roboter oder LED-Leuchten. Darüber hinaus finden vermehrt klimaneutrale Geräte wie beispielsweise eigene Photovoltaikanlagen oder Controller im Smart Home Eingang ins Haushaltsnetz. Der Trend nach mehr Elektroinstallationen im Eigenheim wird sich zukünftig wohl weiter fortsetzen. Damit erreicht die Frage nach der Sicherheit eine neue Dimension, denn ist ein Kabel mangelhaft oder beschädigt, können Brände innerhalb weniger Sekunden entstehen.
Um diese zu verhindern, sind Schutzeinrichtungen erforderlich. Leistungsschutzschalter (LS-Schalter), Fehlerstromschalter (FI-Schalter) sowie Kombinationsschutzgeräte (FI/LS) sind relativ häufig in Sicherungskästen eingebaut – diese bieten einen guten, aber keinen umfassenden Schutz, da sie keine Fehlerlichtbögen erkennen können.
AFDDs erkennen Fehlerlichtbögen
Fehlerlichtbögen entstehen dann, wenn eine elektrische Leitung beschädigt wird. Durch sich verändernde Frequenzen und Widerstände in der Leitung erhitzt sich diese an der beschädigten Stelle und kann mit der Zeit einen Lichtbogen bilden, welcher eine Hitzeentwicklung von bis zu 6.000°C verursachen kann. Der Ausbruch eines Brands ist dann oftmals nur noch eine Frage der Zeit.
Hier kommen Fehlerlichtbogen-Schutzreinrichtungen ins Spiel. Bevor es zu einem Kabel- oder gar Gebäudebrand kommen kann, schalten AFDDs den betroffenen Stromkreis ab.
Sicherheitslücke schließen
Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen schließen also eine ernst zu nehmende Sicherheitslücke, die sich bei smarten Gebäuden zunehmend verschärft. Aus diesem Grund wurde ein neuer, umfangreicher Informationsfolder des FEEI-Netzwerkpartners AG Elektroinstallationssysteme in Abstimmung mit dem OVE, dem KFE und in Kooperation mit dem Bundesgremium Elektrogroßhandel der WKO sowie der Bundesinnung der Elektrotechniker zum Thema „Sicherheit in Gebäuden durch Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen“ erstellt.
Der Informationsfolder ist sowohl für Planer:innen als auch für Konsument:innen von Bedeutung und steht zum Download zur Verfügung.
Empfehlung der Redaktion
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