mo energy systems, PR Stromkreis Elektrotechnik und Architekt Gerold Strehle gewinnen mit ihren modularen PV-Radwegen den „Sonderpreis für visionäre Konzepte“ beim vierten Innovationsaward für integrierte Photovoltaik der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV).
Der „Sonderpreis für visionäre Konzepte“ beim 4. Innovationsaward für integrierte Photovoltaik 2024 der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) geht an mo energy systems. Das Greentech-Startup hat gemeinsam mit Architekt Gerold Strehle und PR Stromkreis Elektrotechnik eine standardisierte PV-Lösung für Radwege entwickelt. Das modulare System ist Dank Vorfertigung schnell realisierbar und eignet sich damit für den flächendeckenden Ausbau des Vorarlberger Radwegnetzes. Vom Kreisverkehr Dornbirn-Nord bis zur Siedlungsgrenze Dornbirn-Schwefel könnte genug Strom für über 200 Einfamilienhäuser produziert werden. Die offizielle Preisverleihung erfolgt am 4. April im Austria Center Vienna in Wien.
Den Radweg neu erfunden
PV-überdachte Radwege produzieren sauberen Strom, spenden Schatten und schützen vor Regen und das auf bereits versiegelten Flächen im öffentlichen Besitz. Das auf PV-Innovationen spezialisierte Unternehmen hat gemeinsam mit Architekt Gerold Strehle und dem Elektrobetrieb PR Stromkreis Elektrotechnik ein skalierbares System entwickelt.
Mit vorgefertigten Standardelementen von 12 m Länge können beliebig lange Wege zur Stromproduktion genutzt werden. Breiten sind in 0,5 m Schritten von 2 bis 4,5 m möglich. Jedes Element beinhaltet neben PV-Glasmodulen und Halterungen die Stahlunterkonstruktion mit Leitungs- und Kabelstruktur sowie eine Fundierung. Die Verankerung erfolgt ganz ohne Beton- und Grabungsarbeiten. Die Wechselrichter werden in das Tragwerk integriert. Industrielle Vorfertigung und Steckverbindungen sorgen für eine einfache und effiziente Montage und Installation. So sind mehr als 100 Laufmeter PV-Radweg in wenigen Tagen realisierbar. Das vandalismusgeschützte System kann rückstandslos ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Wartung und Reinigung erfolgen per schienengeführtem Wagen.
Einfache und effiziente Energieproduktion
Ein Kilometer Radweg mit einer Breite von 3 m produziert jährlich rund 450.000 kwh Öko-Strom und spart so jährlich 58,5 Tonnen CO2. „Allein die Strecke vom Kreisverkehr Dornbirn-Nord bis zum Siedlungsbeginn Dornbirn-Schwefel könnte 860.000 Kilowattstunden pro Jahr liefern. Das reicht für mehr als 200 Einfamilienhäuser“, erklärte Moosbrugger. „Das Vorarlberger Radwegnetz hat 1.000 Kilometer. Fünf Prozent davon könnten Strom für rund 7.000 Haushalte liefern“, fügt er hinzu. Die PV-Radwegüberdachung lohnt sich laut ihm auch wirtschaftlich: „Je nach Verwertungsmodell rechnet sich die Investition von rund drei Millionen Euro schon nach 14 Jahren. Etwaige Förderungen auf Bundes-, Landes- oder EU-Ebene sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.“
Bei den Radwegenetzen im Vorarlberger Rheintal und im Walgau garantiert die weitgehend schattenfreie Umgebung über das gesamte Jahr Stromertrag. „Land und Gemeinden können Klimaschutz und Energieautonomie ganz ohne Bodenversiegelung und noch dazu mit Gewinn vorantreiben“, ist Gerold Strehle überzeugt. „Das System ist marktreif. Wir sind bereit für den Start und können schon morgen loslegen“, ergänzt Peter Gschliesser von PR Stromkreis Elektrotechnik.
Fakten im Überblick
- Entwicklung: mo energy systems, PR Stromkreis Elektrotechnik und Gerold Strehle – Büro für Architektur und Umweltgestaltung
- Modularer Aufbau: 12 Meter Standardelemente inklusive PV-Glasmodule, Halterungen, Unterkonstruktion mit Leitungs- und Kabelstruktur, Fundierung
- Kostengünstige Lösung: industrielle Produktion, hoher Vorfertigungsgrad, einfache Montage und Installation
- Wartung: wahlweise mit stationärem oder temporärem Wartungswagen