Es werde Licht! Upgrade & Neuinstallation – Teil V

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Nachdem wir uns in der vergangenen Ausgabe dieser Fachbeitragsserie ausführlich mit den Themen Retrofit und Umverdrahtung von leuchten beschäftigt haben, schließt dieser Teil das Themenspektrum nun ab. Sollten nämlich eine Umverdrahtung vom Kunden nicht gewünscht – bzw. nicht möglich – sein, bleibt nur noch der weg über so genannte Upgrades oder eine komplette Neuinstallation.

Der Wechsel zu LED-Technologie lohnt sich allemal – nicht nur, um die EU-Vorgaben schnell und unkompliziert zu erfüllen oder wegen der langen Lebensdauer der LED-Alternative, sondern v.a., um schnell Stromkosten zu sparen. Ein Wirtschaftlichkeitsfaktor, der bei den gestiegenen Energiepreisen nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Mitunter kann der Switch zur LED aber recht schwierig werden, vor allem wenn sich eine Leuchte nicht von der Decke entfernen lässt bzw. keine baulichen Veränderungen möglich sind – etwa aufgrund von Denkmalschutz oder Klimadecken. Auch gibt es nach wie vor Kunden, die sich nicht ans Thema Umverdrahtung heranwagen. In diesen Fällen bieten einige Hersteller so genannte Upgrade-Kits bzw. Umrüstsätze an. Im Grunde wird mit diesen Kits das komplette Innenleben einer Bestandsleuchte ausgetauscht und durch einen neuen Leuchten-Einsatz ersetzt, der mit der passenden LED-Lichtquelle ausgestattet ist.

Bei Ledvance gibt es aktuell zwei Produkte nach diesem „Leuchte-in-Leuchte“-Prinzip, die Linear Magnetic Batten T5 bzw. für die Lichtbandsysteme die TruSys Universal. Besonders praktisch ist die Linear Magnetic Batten T5 die mit ihren verbauten Magneten einfach in das bisherige metallische Gehäuse der T8- oder T5-Leuchte eingesetzt und über eine Connector Box angeschlossen wird. Von der alten Leuchte bleibt dann nur noch das montierte Gehäuse in Betrieb.

Alles neu installieren

Bei einer Neuinstallation wird die gesamte Bestandsleuchte entfernt und durch eine neue Leuchte ersetzt. Eine sehr hohe Energieeinsparung ist möglich, wenn die Beleuchtungsanlage professionell mit speziellen Berechnungsprogrammen geplant wird. Die höchste Einsparung erzielt die Umsetzung eines kompletten Lichtmanagementsystems.

Wirtschaftliche Aspekte

Grundlage für eine individuelle Umrüstungsentscheidungen sollte immer eine detaillierte Betrachtung der wirtschaftlichen Faktoren sein. Die Kostenanalyse addiert alle Kosten über den kompletten Lebenszyklus gesehen – von der Produktauswahl über den Betrieb bis zur Entsorgung. Diese wären:

Für eine Lebenszyklusbetrachtung ist außerdem die Festlegung eines Betrachtungszeitraums wichtig. Dieser sollte so gewählt werden, dass er dem wirtschaftlichen Horizont des Endkunden oder der individuellen Anwendung entspricht.

Da Lichtsanierungen in der Regel langfristige Entscheidungen sind, müssen bei einer Berechnung der Lebenszykluskosten zu Beginn der Betrachtungszeitraum und die jährliche Nutzungsdauer bestimmt werden. In Abhängigkeit von der Anwendung kann der Betrachtungszeitraum etwa 15 Jahre, bei Außenbeleuchtungsanlagen auch deutlich darüber hinaus, betragen.

Mit der Produktlebensdauer als wesentliches Kriterium muss darauf geachtet werden, dass die Lebensdauer nicht kürzer ist als der Betrachtungszeitraum, da es ansonsten zu weiteren Kosten kommen kann, z.B. durch Instandsetzung oder Ersatz. Dabei ist zu beachten, dass Produkte mit höherer Anfangsinvestition auf lange Sicht mehr Kosten sparen können. Die Amortisationszeit als Entscheidungsparameter liefert deshalb in der Regel nur die einfachste Alternative, aber nur selten auch die langfristig attraktivste Lösung.

Dies gilt vor allem für LED-Umrüstsätze/-Leuchten mit Lichtmanagementsystem, die in der Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme meist teurer sind, aber dank geringerer Energie- und Wartungskosten geringe Lebenszykluskosten verursachen. Während die Kosten für Energie, Wartung und Instandhaltung bis zu 80 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten ausmachen können, machen die Kosten für Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme dann nur rund 20 Prozent der Kosten aus.

Wenn Leuchten umgerüstet werden, können ggf. auch weitere Funktionen umgesetzt werden, die den Energieverbrauch senken, wie z.B. die Dimmung von Leuchten. Eine professionelle Planung umfasst neben der Lichtplanung daher auch eine Sensorplanung. Sie berücksichtigt die Möglichkeiten zur energetischen Optimierung und Erhöhung des Nutzerkomforts im Rahmen der Umrüstung. In größeren Gebäuden mit vorhandener Gebäudeleittechnik und zentraler Lichtsteuerung sollte die Einbindung der umgerüsteten Leuchten vorgesehen werden. Ist diese nicht vorhanden, sollte eine dezentrale Lichtsteuerung zu empfehlen. In Gebäuden ohne Gebäudeleittechnik/Lichtsteuerung kann mittels Mesh-/funkbasierter netzwerkfähiger Komponenten eine intelligente Lichtsteuerung realisiert werden, ohne dass umfangreiche Elektroinstallationsarbeiten notwendig werden.

Ledvance hat mit Everloop eine neue Produktreihe auf den Markt gebracht, die es ermöglicht die LED-Lichtquelle und Treiber sehr einfach auszutauschen. Damit müssen die Leuchten nicht mehr als Ganzes entsorgt werden. Vielmehr unterstützt der Produktlebenszyklus der Everloop-Leuchten verschiedene individuelle Wechsel von Leuchtmitteln und Treibern. Damit verlängert sich die Lebensdauer, Abfall und Kosten werden reduziert.

Everloop-Produkte sind damit nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine komfortable Wahl für Installateure.

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