Das im Herbst überarbeitete burgenländische Raumplanungsgesetz sieht die Festlegung von Eignungszonen für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen vor. Nur innerhalb dieser Eignungszonen sollen PV-Anlagen geplant, gebaut und betrieben werden. Das Land Burgenland hat nun einen Entwurf der geplanten Eignungszonen veröffentlicht.
Mit der aktiven Ausweisung von Eignungszonen ist das Burgenland das erste Bundesland, das diesen Schritt geht. Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Photovoltaic (PVA), hält dazu fest: „Für einen geordneten Ausbau der Photovoltaik in der Freifläche braucht es sachlich, faktenbasiert und nachhaltig festgelegte Bereiche, wo PV-Freiflächenanlagen in Abstimmung mit den Gemeinden und der Bevölkerung umgesetzt werden können.“
Wichtig ist, dass dabei aus der Schnittmenge von Natur- und Landschaftsschutz, geringer Bodenqualität und Netzverfügbarkeit die effizientesten Flächen als PV-Eignungszonen ermittelt werden. Nur damit wird der notwendige Planungsrahmen für Gemeinden, Netzbetreiber und Projektentwickler geschaffen.
„Als Bundesverband Photovoltaic unterstützen wir daher aktiv die Ausweisung solcher Eignungszonen durch die Bundesländer, denn nur eine ausgewogene Zonierung mit transparenten Auswahlkriterien ermöglicht eine gemeinschaftliche Energiewende. Wir gehen davon aus, dass im Burgenland bei der bereits angekündigten zweiten, dritten und vierten Zonierungsrunde die genannten Kriterien berücksichtigt werden“, schlussfolgert Paierl.
Klimaneutralität braucht mehr Anstrengung
Gemeinsam mit dem erst kürzlich veröffentlichten Ziel der Klimaneutralität des Burgenlandes bis 2030 – und damit 10 Jahre vor dem Ziel der Bundesregierung – legt sich das Burgenland die Latte sehr hoch. Das östlichste und sehr sonnige Bundesland Österreichs wird damit zu einem mehrfachen Vorreiter mit entsprechender Vorbildrolle. Die Aufgabe der Landesregierung ist nun für den erforderlichen Bürokratieabbau zu sorgen, das Stromnetz fit für die Anforderungen zu machen und eine tatsächliche Bürgerbeteiligung und Akteursvielfalt sicherzustellen.
„Jetzt muss bewiesen werden, dass die Burgenländische Landesregierung die Ankündigungen der letzten Wochen zur PV-Offensive und der umfassenden Einbindung der Bürger am Weg in Richtung Klimaneutralität ernst meint – die Vorreiterrolle darf kein Lippenbekenntnis sein“, erinnert Paierl die burgenländische Landesregierung. Nur gemeinsam und mit der vollständigen Nutzung aller zur Sonne zugewandten Flächen, gelingt es die Klimaneutralität im Burgenland zu erreichen, die in den nächsten zehn Jahren eine Verdreifachung der bisher bestehenden PV-Ziele verlangt. Hierfür müssen landesweit alle mit ins Boot geholt werden und weitere geeignete Flächen transparent ausgewiesen werden. Ausschließlich so kann das Burgenland – wie auch bereits bei der Windkraft – Spitzenreiter beim Sonnenstromausbau werden und die gesteckten Ziele erreichen.