Mit Thomas Hager hat inzwischen die vierte Generation das Ruder bei der Hager Haustechnik GmbH übernommen. Bei seinen Kunden punktet das Bad Ischler Unternehmen nicht nur mit seinem Expert-Shop, sondern auch als Komplettanbieter in Sachen Haustechnik.
Die Geschichte der Hager Haustechnik GmbH reicht fast ein Jahrhundert zurück. 1927 gründete Kommerzialrat Franz Hager in Bad Ischl den Betrieb, der sich zunächst auf Installationen konzentrierte. Mit der Übergabe an die nächste Generation Mitte der Fünfzigerjahre begann eine kontinuierliche Weiterentwicklung, die sich über Jahrzehnte hinweg fortsetzte. Besonders zukunftsweisend war der Ausbau in den neunziger Jahren, als das Unternehmen unter anderem einen neuen Fachmarkt in Haiden (ein Ortsteil von Bad Ischl, Anm.) eröffnete und damit sein Profil als Komplettanbieter für Haustechnik im Salzkammergut schärfte. Immerhin findet sich in dem rund 2.000 qm großen Gebäude seitdem nicht nur ein Expert-Shop, sondern auch ein Haustechnikfachmarkt, eine Fliesendemo und ein Bäderstudio.
Vierte Generation am Start
Seit 2023 führt mit Thomas Hager jetzt bereits die vierte Generation das Unternehmen. Er hat die Geschäftsführeragenden von Franz und Christian Hager übernommen, wobei das erste Jahr quasi noch im „Parallelbetrieb“ lief. Franz Hager ist Thomas‘ Onkel und war bis zu seiner Pensionierung Ende 2023 für die Bereiche Heizung/Sanitär und Verwaltung zuständig. Expert-Vorstand Christian Hager, der Vater von Thomas, verantwortete bis zu seiner Pensionierung im März dieses Jahres den Elektrobereich – ein echtes Familien-Business eben. „Und natürlich stehen mir die beiden auch jetzt noch unterstützend zur Seite, wenn ich sie brauche“, erzählt Thomas Hager.
Dass er überhaupt im Familienbetrieb gelandet ist, habe sich laut Hager „jetzt so ergeben“. Nach seiner HTL-Zeit studierte er Elektrotechnik-Wirtschaft in Graz und arbeitete dann als Teamleiter in einer Entwicklungsabteilung bei Magna. „Das hat mir Spaß gemacht und ich wäre auch sicher noch geblieben, wenn sich die Möglichkeit hier nicht ergeben hätte. Aber so passt das jetzt auch perfekt“, erzählt Hager.
Seinen finalen Feinschliff für die Unternehmensführung holte sich Hager unter anderem in der Expert-Akademie im „Future Expert“-Programm. „Überhaupt hat die Expert-Zentrale ein super Angebot, was den Bereich Weiterbildung betrifft. Wir versuchen auch immer unsere Lehrlinge ins Lehrlingscollege zu schicken, sofern es sich nicht mit den Berufsschulterminen überschneidet“, ist Hager voll des Lobes. Aktuell bildet Hager fünf Lehrlinge aus, drei davon im Bereich Elektrotechnik und zwei im Bereich Heizung/Sanitär. Überhaupt investiert das Unternehmen gezielt in Aus- und Weiterbildung und trägt seit 1995 das Prädikat eines staatlich ausgezeichneten Lehrbetriebs.
Eine Frage der Wertigkeit
„Wir versuchen pro Jahr zwei Lehrlinge aufzunehmen. Leicht sind die Nachwuchsfachkräfte heutzutage aber nicht zu finden, wobei es in der Elektrotechnik fast noch ein bisschen einfacher ist“, erzählt Hager. „Auch legte die Politik in den vergangenen Jahren nicht viel Wert auf das Handwerk. Gottseidank hat sich diese Situation jetzt ein bisschen gebessert und die Lehrausbildung wird wieder attraktiver. Allerdings muss man da auch der Wahrheit ins Auge schauen: Das Thema Fachpersonal wird in den nächsten Jahren sicher nicht einfacher werden“, so Hager.

Vor allem über den anstehenden Generationenwechsel macht sich der Firmenchef so seine Gedanken. „Wenn die so genannte Babyboomer-Generation jetzt nach und nach in den Ruhestand wechselt, wird es zu einem enormen Wissenstransfer mit der neuen Generation kommen müssen. Das muss man aber auch richtig administrieren, sowas darf man als Unternehmen nicht unterschätzen.“ Immerhin, so erzählt der Firmenchef weiter, habe man in der Vergangenheit leider auch schon Aufträge ablehnen müssen, weil man es personalmäßig nicht geschafft hätte. Dabei zählt man mit rund 40 Mitarbeitern nicht unbedingt zu den kleinsten Unternehmen am Markt und ist wirtschaftlich zudem recht breit aufgestellt.
Sanierungen nehmen zu
Neben den klassischen Geschäftsfeldern haben sich in den vergangenen Jahren die Themen Energieeffizienz, Digitalisierung und erneuerbare Energien zu zentralen Standbeinen entwickelt. Wärmepumpen, Solartechnik und intelligente Steuerungssysteme sind ebenfalls längst feste Bestandteile der Produkt- und Dienstleistungspalette. „Im Heizungsbereich bieten wir unseren Kunden beispielsweise das komplette Programm an. Und auch bei Bädern kümmern wir uns um alles, so es der Kunde wünscht. Natürlich holen wir uns dazu dann die passenden Kooperationspartner aus der Region dazu, etwa zum Verfliesen oder zum Ausmalen des Bades.“
Sehr gut ist das Bad Ischler Unternehmen inzwischen übrigens im Sanierungsbereich aufgestellt. „Da das ein steigendes Segment ist, haben wir auch den Einbruch bei den Neubauten nicht wirklich gespürt. Außerdem liegt unser klarer Schwerpunkt auf Privatpersonen und weniger im gewerblichen Wohnbau. Der Elektrofachhandel wiederum läuft derzeit stabil, aber freilich nicht auf dem Niveau der Corona-Zeit.
Was aber klar ist, man kann nicht immer neue Umsatzsprünge erwarten. Hier sind wir aber froh, dass wir auf den Onlineshop der Zentrale zurückgreifen können – der ist eine ideale Ergänzung zum, stationären Handel. Wir haben selbst versucht, etwas ähnliches für den Sanitärbereich zu starten, aber der Aufwand wurde uns einfach zu groß und wir haben’s wieder gelassen. Da sind wir dann schon froh, dass wir hier im Elektrobereich die Welser Zentrale hinter uns haben“, so Hager.
Mehr Planungssicherheit
Und was würde sich Thomas Hager für die Zukunft wünschen? „Eigentlich blicke ich sehr positiv und gut gestimmt in die Zukunft. Herausforderungen unterschiedlichster Art gehören einfach dazu und darüber jammern bringt in Wirklichkeit nichts. Wenn ich mir aber was wünschen dürfte, dann betrifft das die eigentlich nicht mehr vorhandene Planungssicherheit. Inzwischen sind wir auf vielen Ebenen nur noch mit Kurzfristigkeit konfrontiert, egal ob wir jetzt über PV- und Heizungsförderungen oder beispielsweise den Reparaturbonus reden. Es wäre halt schön, wenn diese Sprunghaftigkeit enden und wieder mehr Planungssicherheit einkehren würde.“
























