Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger hat Ende Mai 2025 Insolvenz für seine beiden deutschen Tochtergesellschaften beantragt. Betroffen sind die Standorte in Thalheim (Sachsen-Anhalt) und Hohenstein-Ernstthal (Sachsen), an denen insgesamt rund 620 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einem herausfordernden Marktumfeld. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde eingesetzt, um – gemeinsam mit dem Unternehmen – Möglichkeiten zur Fortführung des Betriebs zu prüfen.
Meyer Burger ist seit Jahren mit zunehmendem Wettbewerbsdruck konfrontiert, insbesondere durch preisaggressive Anbieter aus Asien. Der daraus resultierende Preisdruck auf dem Weltmarkt beeinträchtigte die Wirtschaftlichkeit der deutschen Standorte. Zusätzlich belastete der Verlust eines bedeutenden US-Großkunden Ende 2024 die Geschäftsentwicklung erheblich. Der Umsatz blieb im Jahr 2024 jedenfalls deutlich hinter den Erwartungen zurück, das operative Ergebnis war negativ.
Meyer Burger schließt auch US-Produktion
Auch in den USA kam es in diesem Zusammenhang zu Anpassungen: Die Solarmodulproduktion im Werk Goodyear (Arizona) wurde Ende Mai eingestellt, die Belegschaft dort vollständig abgebaut. In der Schweiz, wo sich der Hauptsitz befindet, bleibt der Betrieb mit deutlich kleinerer Belegschaft vorerst bestehen.
Das Unternehmen prüfe derzeit Restrukturierungsmaßnahmen und befinde sich in Gesprächen mit Gläubigern, heißt es. Parallel dazu wurde eine Fristverlängerung für die Vorlage des Geschäftsberichts 2024 beantragt. Ziel ist es, tragfähige Lösungen für den weiteren Fortbestand einzelner Geschäftsbereiche zu erarbeiten.
Die Insolvenz betrifft ausschließlich die deutschen Gesellschaften. Ob und in welchem Umfang eine Fortführung oder Neuaufstellung gelingt, hängt nun von den Ergebnissen des laufenden Verfahrens und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab.