Kochtrends: 96,8 Prozent der Österreicher:innen kochen mindestens einmal pro Woche, 37,6 Prozent tun dies sogar täglich. Auch kochen 16,5 Prozent häufiger, da sie aus Kostengründen weniger oft essen gehen bzw. Essen vom Lieferdienst bestellen. So die Ergebnisse der von marketagent durchgeführten repräsentativen Umfrage. elektrabregenz hat sich mit den Koch- und Essenstrends des Jahres 2023 beschäftigt.
Auch in Sachen Essen und Kochen geht der Trend eindeutig in Richtung Nachhaltigkeit. Daher wird 2023 besonders viel Wert auf Regionalität und bodenfreundlichen Anbau gelegt. Die letzten Jahre haben deutlich gemacht, wie abhängig wir von funktionierenden Liefersystemen sind und wie sehr Krisen das globale Lebensmittelsystem beeinflussen können. Das hatte ein Umdenken zur Folge, wie und woher wir Nahrungsmittel beziehen. Der vom Zukunftsinstitut geprägte Begriff „New Glocal“ beschreibt genau den aktuellen Wandel hin zu einer Re-Regionalisierung und Neuausrichtung des globalisierten Ernährungssystems.
Im Mittelpunkt der aktuellen Kochtrends stehen nachhaltige Kreisläufe, transparente Lieferketten und eine regionale Produktion von Lebensmitteln. Unter dem Motto „So lokal wie möglich“ wird künftig nicht der günstigere Preis darüber entscheiden, ob Nahrungsmittel importiert werden, sondern die regionale Verfügbarkeit. Für Produkte, bei denen der Lebensmittelhandel weiterhin auf internationale Importe setzen muss, werden neue Kriterien eine Rolle spielen und die Wahl beeinflussen. Etwa wie transparente Lieferketten oder Kooperationen mit Fair Trade-Produzent:innen und auch Betrieben, die Lebensmittel auf regenerative Art und Weise produzieren. Aber auch die Konsument:innen legen vermehrt Wert auf regionale Produkte. In der Umfrage gaben 9,1 Prozent an, dass sie ihre Ernährung aus Nachhaltigkeitsgründen bereits umgestellt haben und ihr Kochverhalten daran orientieren.
Chaos Cooking als Kochtrend
Essenskombinationen, die bisher als „Das geht gar nicht“ bezeichnet wurden, liegen plötzlich im Trend. Nutella-Lasagne, Ramen-Burger oder Sushi-Burrito – erlaubt ist scheinbar alles, es wird gemixt, was nicht zusammengehört. Befeuert durch Social Media Plattformen, wie TikTok und Instagram, wird wild kombiniert, was Lebensmittel aber auch unterschiedliche Küchenkulturen bzw. Kochtrends betrifft.
Chaos Cooking ist aber keine reine Social Media Entwicklung, sondern wird als Weiterentwicklung der Fusionsküche gesehen. So gibt es auch hierzulande bereits Lokale, die entsprechende Gerichte dieses Kochtrends anbieten. In den USA gab es bereits Mitte 2022 eine neue Generation von Restaurants oder Pop-ups, die laut dem amerikanischen Foodmagazin „Eater“ nicht nur „normale“ Essenskombinationen servieren. Auch provokative, schräge und lustige, die zudem noch durchdacht sind, kommen unglaublich gut an. 2023 heißt es nach Belieben zu experimentieren.
Pflanzliche Ernährung
Auch in einem „Fleischland“ wie Österreich geht der Fleischkonsum stetig zurück. Ein vegetarischer oder veganer Lebensstil ist bereits seit Jahren angesagt. Die Zahl der Vegetarier:innen und Veganer:innen steigt kontinuierlich. 840.000 Menschen lebten 2021 in Österreich vegetarisch (2018 waren es im Vergleich 765.000) und 106.000 vegan (2018: 80.000). Aber auch 4,6 Mio. Flexitarier:innen, also flexible Vegetarier:innen, die gelegentlich Fleisch essen, wurden dieses Jahr gezählt. Diese Zahl steigt beständig. Aber auch für viele Fleischesser:innen muss es nicht immer ein Steak sein. Es wird gerne mal auch vegetarisch gekocht. Ein Kochtrend, der auch in diesem Jahr weiter an Popularität gewinnen wird. Den Jänner machen bereits viele Personen zum „Veguanary“, in der eine bewusste und pflanzenbasierte Ernährung im Vordergrund steht.
Rezepte „veganisieren“
Chili sin Carne (ohne Fleisch) ist ein Beispiel, dass sich bereits als Kochtrend etabliert hat und heute genauso anerkannt ist, wie das Äquivalent Chili con Carne (mit Fleisch). Das „Veganisieren“ traditioneller, klassischer Gerichte, ist ein angesagter Kochtrend. Künftig werden vegane Alternativen bestimmter Traditionsspeisen aus verschiedensten Küchen häufiger zum Standard unserer kulinarischen Repertoires. Auf Rezeptforen und -blogs werden mit Jackfrucht, Seitan & Co bereits eifrig vegane Alternativen besprochen und nachgekocht.
Die Lebensmittelindustrie reagiert auf diese Kochtrends mit raffinierten Ersatzprodukten, wie z.B. Plant-Based Meat. Dieses definiert ein, beim Weltwirtschaftsforum präsentierter, Bericht von „Systemiq“ und der „University of Exeter“ als einer von drei Hebelwirkungen, die einen Großteil der globalen CO2-Emissionen eindämmen könnten. Die Etablierung alternativer Proteine ist und bleibt Thema. Ein Blick auf die Rezept- und Koch-Blogs zeigt, dass sich auch natürliche Zutaten, wie Pilze, Hülsenfrüchte, Algen und ähnliches für entsprechende geschmackliche Adaptionen eignen, um Rezepte ohne tierischen Ursprung zubereiten zu können.
Die Rückkehr der Klassiker
Ebenso ist auch eine Rückbesinnung auf Altbewährtes zu erkennen. Klassiker erleben eine Wiederbelebung. Gerichte, die unsere Großeltern und Urgroßeltern früher kochten, werden immer beliebter. Grund dafür ist das zunehmende Interesse an gesünderen und vor allem natürlicheren Lebensmittelen. So erleben scheinbar längst vergessene Lebensmittel wie Kohlrabi, Schwarzwurzel & Co ein Revival.
Lebensmittel fermentieren
Durch diesen Trend rückt auch zunehmend das Fermentieren von Lebensmittel in den Fokus. Die Fermentierung ist ein Verfahren welches seit Jahrhunderten zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt wird und in den letzten Jahren aufgrund der gesundheitlichen Vorteile an Popularität gewonnen hat.
„Ganz im Sinne dieser Kochtrends bieten wir von elektrabregenz zudem ein Produkt-Line-up, das die Bedürfnisse der Konsument:innen noch mehr unterstützt. So will ich etwa in meiner eigenen Küche beispielsweise den elektrabregenz Kombi-Dampfgarer oder auch die ErnteFrisch-Funktion meiner Kühl-Gefrierkombination gar nicht mehr missen“, so Anglmaier weiter.